Einmal ans Limit und zurück: So sichern Sie Ihre Dachlast auf der Autobahn.

Jeder kennt das Szenario: Der Kofferraum ist bis zur letzten Ecke vollgestopft, aber da sind ja noch die drei Reisekoffer, das aufblasbare Einhorn für den Pool und die Badehose vom letzten Urlaub, die man vorsichtshalber doppelt eingepackt hat. Kein Problem, denkt man sich, dann packen wir den Rest eben aufs Dach! Doch auf halbem Weg zur Sonne beginnt Ihr ganz persönliches Dachgepäck-Musical, das sich nicht gerade wie ein Broadway-Hit anfühlt. Damit genau dieses Szenario in Zukunft ausbleibt und die Urlaubsstimmung vom Start bis zum Ziel anhält, haben wir hier für Sie den ultimativen Ratgeber zusammengestellt, auf was bei der „Kofferraumerweiterung auf dem Dach“ alles zu achten ist.

Egal ob Reise in den Urlaub oder Umzug in die neue Wohnung: Das Sichern von Ladung auf dem Autodach erfordert mehr als nur ein paar Knoten. Es geht um Physik, Materialkunde und die Kunst, Dinge an ihrem Platz zu halten, während man mit 130 km/h und mehr über die Autobahn fährt. Klingt kompliziert? Ist es nicht, wenn man weiß, wie es geht.

Erstens: Da ist zunächst einmal die Wahl des richtigen Dachgepäckträgers. Es mag verlockend sein, den Billigsten zu kaufen, aber die Qualität ist entscheidend. Er muss fest auf dem Autodach sitzen und die Last tragen können, die Sie darauf stapeln. Vergewissern Sie sich, dass der Dachgepäckträger für Ihr Fahrzeugmodell zugelassen ist und das maximale Ladegewicht nicht überschreitet.

Drittens: die Gewichtsverteilung. Die Ladung sollte gleichmäßig auf dem Dachgepäckträger verteilt werden, um das Fahrverhalten des Fahrzeugs nicht zu beeinträchtigen. Ein falsch beladenes Dach kann das Fahrzeug instabil machen, vor allem bei plötzlichen Lenkbewegungen und in Kurven.

Viertens: Sichern Sie Ihre Ladung. Nachdem Sie Ihre Ladung auf dem Dachgepäckträger verteilt haben, müssen Sie sie richtig sichern. Fangen Sie mit den größten und schwersten Gegenständen an. Verwenden Sie mehrere Gurte oder Seile und stellen Sie sicher, dass alle Gegenstände fest sitzen und nicht verrutschen können.

Fünftens: regelmäßige Kontrolle. Planen Sie bei längeren Fahrten regelmäßige Stopps ein, um die Ladung zu überprüfen. Sichern Sie lose Gegenstände und passen Sie gegebenenfalls Gurte oder Seile an. Spezielles Gepäck wie Fahrräder, Surfbretter oder Kajaks stellt natürlich besondere Herausforderungen an die sichere Unterbringung auf dem Dach. Hier sind ein paar Tipps, wie Sie diese Ausrüstung sicher verstauen können.

Sechstens: Die Befestigung von Fahrrädern. Eine Fahrradhalterung, die auf den Dachgepäckträger montiert wird, ist hier die beste Lösung. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Größen, von Haltern, die das Fahrrad an den Pedalen und am Lenker halten, bis hin zu Haltern, die das Fahrrad am Rahmen befestigen. Achten Sie darauf, dass die Halterung Ihr Fahrradmodell sicher hält und so fest sitzt, dass es während der Fahrt nicht hin- und herschaukelt. Und wer seine Räder nicht auf das Dach hieven will, der sollte über Fahrradträger für die Anhängerkupplung nachdenken. Dieser Trägertyp ist eine ausgezeichnete Lösung, wenn mehrere Fahrräder transportiert werden müssen oder wenn das Gewicht der Fahrräder die zulässige Dachlast übersteigt. Fahrradträger für die Anhängerkupplung sind einfacher zu be- und entladen als Dachträger und beeinträchtigen die Aerodynamik des Fahrzeugs deutlich weniger als das Pendant auf dem Dach. Außerdem haben sie noch einen weiteren Vorteil: die Räder befinden sich im Windschatten des Fahrzeugs. Das spart nicht nur Kraftstoff, sondern setzt die Räder auch weniger dem Unbillen des Wetters aus.

Siebtens: Aufbewahrung von Surfbrettern und Kajaks. Für diese Sportgeräte gibt es spezielle Dachträger. Diese sind in der Regel weich gepolstert, um das Brett oder das Kajak zu schützen, und haben starke Riemen, damit die Ausrüstung nicht verloren gehen kann. Bei Surfbrettern gilt: Legen Sie das Brett mit der Finne nach oben und nach hinten und befestigen Sie es an beiden Enden. Die Finne sollte gegen die Fahrtrichtung zeigen, um den Luftwiderstand zu verringern und zu verhindern, dass Wind unter das Brett gelangt und es während der Fahrt anhebt.

Wichtig: Denken Sie daran, dass Räder, Surfbretter und Co. Ihrem Fahrzeug zusätzliches Gewicht und Höhe verleihen. Passen Sie Ihre Fahrweise entsprechend an und vergessen Sie nicht, die Höhe Ihres Fahrzeugs zu berücksichtigen, wenn Sie unter niedrigen Brücken oder in Parkhäusern fahren. Kleiner Tipp, der viel Geld sparen kann. Messen Sie die Gesamthöhe ihres Fahrzeugs nach der Beladung und schreiben Sie diese Info auf einen Zettel, der an der Sonnenblende an der Fahrerseite klebt. Im Zweifelsfall können Sie nachschauen, ob der Wagen unter die Brücke passt.

Übrigens: Dachboxen sind eine hervorragende Lösung, wenn Sie zusätzlichen Stauraum benötigen oder Gegenstände transportieren wollen, die auf einem offenen Dachgepäckträger nicht gut gesichert werden können. Dachboxen gibt es in verschiedenen Größen und Formen, um unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Besonders beim Skiurlaub geben viele Reisende diesen Boxen mittlerweile den Vorzug zum klassischen Ski-Träger. Denn erstens werden die Ski nicht der Witterung ausgesetzt und zweitens passen in die Box auch weiteres Zubehör, dass auf einem herkömmlichen Träger nicht unterkam: Skischuhe, Kleidung beispielsweise. Das schafft wiederum mehr Platz im Fahrzeug. Bei der Auswahl einer Dachbox gelten die gleichen Empfehlungen wie bei einem Dachgepäckträger: Die Box darf das zulässige Gesamtgewicht Ihres Fahrzeugs und die maximale Dachlast des Dachgepäckträgers nicht überschreiten. Achten Sie außerdem darauf, dass die Box zu Ihrem Fahrzeug passt und sich sicher befestigen lässt. Der Inhalt der Dachbox sollte gleichmäßig verteilt und gesichert sein, um ein Verrutschen während der Fahrt zu vermeiden.

Mit diesen Tipps sind Sie für die nächste Fahrt bestens gerüstet. Und denken Sie daran: Sicherheit geht vor. Nicht nur Ihre eigene, sondern auch die, der anderen Verkehrsteilnehmer. Eine richtig gesicherte Dachlast trägt dazu bei, dass Sie und Ihre Lieben sicher ans Ziel kommen.

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