Essen & Konsum
19.02.2024
Artikel zum Hören 14:37 Min.
Lesedauer ca. 9 :00 Min.
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Törtchen-Rebellion: Muffins erobern die Kuchentheke

Muffins dürfen auf keinem Buffet fehlen. Die Rezeptideen und Geschmacksrichtungen sind vielfältig und lassen einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Damit Sie bei der nächsten Party sowohl mit (un-) nützem Wissen als auch mit Ihrem Gebäck im Mittelpunkt stehen, haben wir in diesem Beitrag sowohl lustige Fakten und hilfreiche Tipps als auch eine ausgewogene Rezeptvielfalt, bei denen selbst „Backlaien“ glänzen werden, zusammengestellt. Probieren Sie es aus.

In der Welt der Backwaren gibt es einen stillen Helden, der sich heimlich an die Spitze der Frühstückshierarchie geschlichen hat: den Muffin. Das oft unterschätzte kleine Gebäck ist nicht nur ein Meister der Tarnung (schließlich sieht es aus wie ein Cupcake ohne Glitzer), sondern auch ein kulinarisches Chamäleon, das jede Geschmacksrichtung mit Bravour meistert.

Vom klassischen Blaubeer-Muffin bis zum exotischen Mango-Macadamia-Muffin ist die Welt der Muffins vielfältiger als der Kleiderschrank eines Teenagers. Und wer hätte gedacht, dass der Muffin, dieser kleine Racker, eine lange und überraschend interessante Geschichte hat? Wussten Sie zum Beispiel, dass der erste Muffin wahrscheinlich in der Steinzeit entstand, als ein hungriger Höhlenmensch versehentlich Beeren in seinen Teigklumpen fallen ließ? Gut, das ist vielleicht nur ein Muffin-Mythos, aber seien wir ehrlich, es klingt ziemlich plausibel!

Fakt ist: Sie gibt es in süß und herzhaft, kalorienreich und mit nicht ganz so vielen Kalorien. In der Version mit Topping oder eben ohne – bei Muffins kommt einfach jeder auf den Geschmack. Das zeigen auch die Suchanfragen bei Google und Co. Der Begriff Muffin liegt in Deutschland mit 100.000 Anfragen monatlich auf dem ersten Platz beim beliebtesten Gebäck. Aber nicht nur hierzulande, sondern weltweit ist der kleine runde Snack ein Party- und Verkaufsschlager. Kein Wunder, dass man dem Muffin sogar einen eigenen Feiertag – den 20. Februar – widmet.

Bevor wir uns nun ins Backerlebnis stürzen, werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf die Geschichte sowie einige (un-) nütze Fakten zum Thema Muffin.

Der Ursprung: Muffins, wie wir sie hierzulande kennen, haben ihren Ursprung in den USA. Der Geschichte nach sollen britische Auswanderer Rezepte für Vorläufer der Muffins mit über den großen Teich gebracht haben. Das Gebäck ist heute besser bekannt als „English Muffin“, sieht aber eher aus wie ein flacher Toast und wird aus einem Hefeteig ganz ohne Zugabe von Backpulver hergestellt. Anders als die amerikanischen Muffins, bei denen ein Triebmittel fester Bestandteil des Rezepts ist.

Hinsichtlich der Herkunft des Begriffs scheiden sich die Geister. Zwei Varianten stehen hier besonders hoch im Kurs. Während die einen auf das alte französische Wort „moufflet“ – was auf Deutsch so viel wie weiches Brot bedeutet – verweisen, sehen andere den sprachlichen Ursprung im niederdeutschen „Muffengebäck“.

Muffins sind KEINE Cupcakes: Ein No-Go unter Backfans ist die Verwechslung mit dem Begriff Cupcakes. Von der Form her könnten sie zwar als eineiige Zwillinge durchgehen, aber wenn es um den Inhalt geht, sind sie sich sehr unterschiedlich. So enthalten Cupcakes unter anderem keine Zutaten wie Obst oder Nüsse. Zudem besteht ihre Haube aus Creme oder Zuckerguss.

State-Muffins: Amerika wäre nicht Amerika, wenn nicht jeder Bundesstaat seine eigenen Gesetze und selbstverständlich Muffins hätte. So ist der Blaubeermuffin offizieller Muffin von Minnesota, in New York hat sich der Apfelmuffin durchgesetzt und in Massachussets hat es der Maismehlmuffin auf den Thron geschafft.

Klein, aber oho: Die Amerikaner sind auch bekannt für ihre umgangssprachlichen Bezeichnungen. Da verwundert es nicht, dass der Begriff „muffin top“ für die nette Umschreibung von „Hüftgold“ oder „Rettungsring“ steht. Kein Wunder, sind die kleinen runden Gebäcke mit einem Durchschnittsrichtwert von 215 Kalorien im Verhältnis eine recht große Sünde.

Soziale Ader: In Amerika wird der Tag des Muffins auch als Aufhänger genutzt, um Gutes zu tun. So wird jedes Jahr am 20. Februar dazu aufgerufen, Muffins für Obdachlose zu backen und diese unter den Bedürftigen zu verteilen.

Der größte Muffin: Kaum vorstellbar, aber wahr – der größte Muffin wurde im Jahr 2010 in der Hansestadt Hamburg gebacken und wog stolze 88,7 kg.

Ganz so viel Gewicht bringt ein üblicher Muffin dann doch nicht auf die Waage. Im Durchschnitt sind es bei den selbstgebackenen Leckereien eher bescheidene 60 Gramm. Damit diese nicht nur gut aussehen, sondern auch noch saftig schmecken, hier ein paar einfache Tipps:

Die (professionelle) Ausrüstung:
Das fängt schon bei den Backutensilien an. Im Handel gibt es sogenannte Muffin-Form-Bleche. Mit solchen Blechen schaffen auch Backnovizen, den Muffin in eine wiedererkennbare Form zu bringen. Denn das ist – in den meisten Fällen – kinderleicht. Wer sich das „lästige“ Einschmieren mit Butter sowie das anschließende, teilweise mühsame Herauslösen der Muffins ersparen möchte, greift zusätzlich auf Papier- oder Silikonförmchen zurück. Letztere lassen sich meist noch einfacher aus der Form lösen.

Richtige Vorbereitung:
Muffins gehen am besten auf, wenn der Teig schnell und „schluderig“ gerührt wird. Deshalb im Vorfeld alle Zutaten bereitstellen und bei der Zubereitung trockene und feuchte Zutaten zunächst separieren. Die trockenen Zutaten sollten nur so lange untergehoben werden, bis sie durchgefeuchtet sind.

Backofen vorheizen:
Muffin-Teig möchte direkt nach der Zubereitung richtig auf Hochtouren gebracht werden. Deshalb sollte der Ofen im Vorfeld immer auf die korrekte Temperatur vorgeheizt werden- 180 Grad sind hier ideal. Damit die Muffins besser aufgehen und dabei schön saftig bleiben, eignet sich Ober- und Unterhitze besser als Umluft.

Tiefgefroren statt frisch
Diese Faustregel gilt zumindest in Bezug auf Obst. Damit dieses auch nach dem Backen noch in Form bleibt, sollten Sie Obst dem Teig immer im gefrorenen Zustand – ohne vorheriges Auftauen – zugeben.

Holzstäbchenprobe
Um zu testen, ob die Muffins durch sind, greift dieselbe Methode wie beim Kuchen: ein Holzstäbchen. Bleibt nichts kleben, raus aus dem Ofen. Ansonsten noch ein paar Minuten länger im Warmen verweilen lassen und immer wieder testen.

Richtig abkühlen lassen
Lassen Sie die fertigen Muffins nach dem Backen noch kurze Zeit in der Form ruhen. Anschließend auf dem Kuchengitter abkühlen lassen.

Aufbewahrung:
Sie haben auf Vorrat gebacken oder Reste von der Party? Kein Problem: In einer Tupperdose an einem kühlen Ort oder im Kühlschrank können sich Muffins bis zu einer Woche aufbewahren.

Erwärmen:
Damit die Muffins auch am nächsten oder übernächsten Tag wie frisch gebacken schmecken, hilft ein kleiner Trick: Geben Sie die Muffins für etwa fünf Minuten bei 200 Grad Ober- und Unterhitze in den Ofen.

Mit diesen Tipps sind Sie bestens gewappnet. Damit Sie es auch ausprobieren können, finden Sie im Nachgang einige Rezepte für jeden Anlass.

Muffin-Rezepte

Muffin-Rezepte

Die „Schnellen“

Es hat sich kurzfristig Besuch angekündigt? Mit diesem Rezept kein Problem, vorausgesetzt, Sie haben die Basics wie Eier, Mehl und Zucker im Haus. Denn für den Grundteig – reicht in der Regel für 12 Muffins – benötigen Sie:

Zutaten:

  • 200 Gramm Mehl
  • 150 Gramm Zucker
  • 4 Eier
  • 50 ml Milch
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 Päckchen Vanillinzucker
  • 150 ml Öl
  • Nach Belieben: Schokotropfen, Obst, Schokoguss, Puderzucker, Smarties oder Gummibärchen

 

Zubereitung:

  • Alle Zutaten für 3 Minuten verquirlen, am Ende – sofern gewünscht – die Schokolade unterheben
  • Muffinform mit Muffinförmchen aus Papier auslegen und mit einer Kelle Teig befüllen
  • Backzeit: im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze auf der mittleren Schiene ca. 20 Minuten
  • Nach dem Abkühlen nach Belieben Schokoguss oder Puderzucker drüberstreuen oder mit Smarties und Gummibärchen verzieren – kommt nicht nur bei den Kleinsten gut an!

Der perfekte Partysnack

Diese herzhaften Käse-Schinken-Muffins sind auf jeder Party der Renner. Auch als Mitbringsel kommen sie gut an. Und das mit nur fünf Zutaten.

Zutaten:

  • 200 Gramm Schinkenwürfel
  • 400 Gramm Mehl
  • 6 Teelöffel Backpulver
  • 250 Gramm geraspelter Emmentaler
  • 6 Eier
  • 400 ml Milch
  • etwas Salz & Pfeffer

 

Zubereitung:

  • Mehl, Backpulver, Eier und Milch verrühren.
  • Käse und Schinkenwürfel dazu geben und kurz verrühren.
  • mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken
  • Muffinförmchen zu 2/3 füllen

Backzeit: im vorgeheizten Ofen bei 175 Grad Umluft etwa 20 Minuten backen

Die „Kalorienarmen“

Muffins mit nur 110 Kalorien? Ja, die gibt es, und das auch noch mit Schokolade. Dafür aber ohne Zuckerzusatz, Ei, Milch, Butter oder Öl! Aber wissen Sie was? Sie schmecken trotzdem:

  • 140 Gramm Bananenmus
  • 90 Gramm Apfelmus ohne Zucker
  • 80 Gramm Erythrit oder Xylit
  • 1 Teelöffel Apfelessig
  • 60 Milliliter Mandelmilch oder Soja/Hafermilch
  • 120 Gramm Dinkelmehl Type 630, oder Weizen
  • 25 Gramm Backkakao
  • 1 Teelöffel Natron
  • 1/2 Teelöffel Backpulver
  • 2 Prisen Salz
  • 25 Gramm Zartbitterschokolade ohne Zucker fein gehackt
  • 25 Gramm Schokodrops ohne Zucker für die Deko


Zubereitung:

  • Bananen- und Apfelmus mit Erythrit verrühren
  • Essig und Mandelmilch unterrühren
  • Mehl, Kakao, Natron, Backpulver und Salz vermischen und mit der fein gehackten Schokolade kurz unter die feuchten Zutaten rühren, sodass ein glatter Teig entsteht
  • Den Teig in 6-8 Muffinförmchen füllen
  • Schokodrops für die Deko darüber verteilen und leicht in den Teig drücken.
  • Backzeit: im vorgeheizten Ofen bei 175 Grad Ober- und Unterhitze etwa 20-24 Minuten

Die „Hingucker“

Mit diesen Regenbogen-Muffins können Sie auf jeden Fall Eindruck machen. Und die Zubereitung macht definitiv Spaß. Was Sie brauchen:

Für den Teig:

  • 150 g weiche Butter
  • 200 g Zucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 3 Eier (Gr. M)
  • 300 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 125 ml Milch
  • einige Tropfen flüssige Lebensmittelfarbe (rot, orange, gelb, grün, blau, violett)

 

Zum Verzieren:

  • 50 g zimmerwarme Butter
  • 50 g Puderzucker
  • 100 g Frischkäse
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • Bunte Streusel oder Weingummis

 

Zubereitung:

  • Butter, Zucker und Vanillezucker schaumig rühren.
  • Eier nach und nach hinzufügen
  • Mehl mit Backpulver und Salz mischen.
  • Abwechselnd mit der Milch unter die Butter-Ei-Masse rühren.
  • Teig auf 6 Schälchen verteilen und jede Portion mit 4-5 Tropfen einer anderen Lebensmittelfarbe färben.
  • Gefärbte Teige mit einem Teelöffel in jedes Papierförmchen schichten. Die Reihenfolge: orange, rot, violett, blau, grün und gelb
  • Backzeit: im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Ober- und Unterhitze ca. 25 Minuten
  • Danach abkühlen lassen
  • Für die Glasur Butter 2-3 Minuten hellcremig aufschlagen, Puderzucker dazugeben und 2-3 Minuten weiterrühren, bis die Farbe heller geworden ist. Vanilleextrakt einrühren und dann den Frischkäse löffelweise unterheben, bis eine cremige Masse entstanden ist
  • Diese – wenn vorhanden – in einen Spritzbeutel mit Lochtülle (ø 16 mm) füllen und 30 Minuten kaltstellen. Wer keinen Spritzbeutel hat, kann die Glasur einfach mit einem Löffel auf dem Muffin verteilen und mit Streuseln oder buntem Weingummi verzieren.

Nun heißt es Schürze an und ran an den Ofen. Sollten Sie sich bei der Menge verschätzt haben, nehmen Sie sich einfach ein Beispiel an den Amerikanern und verschenken Sie die Leckereien an Freunde oder Fremde. Und sollten Ihnen die Muffins irgendwann zu „einfach“ sein, probieren Sie gern die nächste Stufe „Cupcakes“ aus. Wir wünschen gutes Gelingen und guten Appetit.

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