So gelingen endlich perfekte Familienfotos – und das Chaos wird charmant umschifft
Jedes Jahr das gleiche Bild: Die ganze Familie soll zusammenkommen, lächeln, aufeinander abgestimmt aussehen – und am besten auch noch das Chaos rund um den Weihnachtsbaum irgendwie vergessen machen. Und jedes Jahr wird daraus ein Kampf, bei dem die meisten das Handtuch werfen und es bei ein paar schiefen Selfies belassen. Doch damit ist jetzt Schluss! Die Familienfotografin Monia Meixner verrät, wie selbst aus dem wildesten Weihnachtschaos ein toller Fotomoment wird – und warum man sich über das eine oder andere Missgeschick keine Sorgen machen muss.
Die Magie des Augenblicks einfangen
Die Magie des Augenblicks einfangen
Familienfotos sind im besten Fall wie eine visuelle Umarmung – sie zeigen, was eine Familie wirklich ausmacht: das Miteinander, die kleinen Macken, die Wärme. Gerade Weihnachten, wenn alle für ein paar Tage zusammenkommen, ist der perfekte Moment, um diese Erinnerung für immer festzuhalten. Und das heißt nicht, dass die kleinsten Familienmitglieder brav wie Porzellanfiguren lächeln oder die Kerzen am Baum exakt in Reih und Glied stehen müssen. Meixners Credo lautet: „Erwartet das Unvorhersehbare, und das Ergebnis wird das authentischste Bild eures Lebens sein!“Doch wie genau gelingt das perfekte Weihnachtsfoto? Hier sind Meixners Tipps, die jeden zum heimischen Shooting-Star machen.
Die Kulisse – weniger Perfektion, mehr Charakter!
Die Kulisse – weniger Perfektion, mehr Charakter!
Ein Fotostudio unter dem Christbaum aufbauen? Nein danke! Monia Meixner empfiehlt, sich auf die vorhandene Umgebung zu konzentrieren. Das Wohnzimmer muss nicht zur Pinterest-Kulisse werden. Der Baum steht schief? Die Lichterkette funktioniert nur halb? Umso besser! Denn das Zuhause, so wie es ist, erzählt die Geschichte eurer Familie.Tipp 1: Vorhandenes Licht nutzen
„Am schönsten wirken Fotos bei natürlichem Tageslicht“, sagt Meixner. Gerade im Winter ist das zwar rar, aber die Mittagsstunden bieten genug Licht, um das Wohnzimmer zum Studio zu machen. Ist es schon dunkel, können indirekte Lichtquellen wie eine Stehlampe oder sogar der Weihnachtsbaum selbst das Bild stimmungsvoll ausleuchten.
Tipp 2: Chaos nicht verstecken, sondern integrieren
Was tun, wenn die Kinder nicht zu beruhigen sind, die Geschenke wild umherfliegen oder der Hund schon wieder den Weihnachtsschmuck klauen will? „So ein Chaos macht das Bild erst besonders!“ Ein Tipp von Meixner: „Setzt euch mit eurer Familie hin, lasst das Geschehen um euch herum geschehen und lasst den Timer eurer Kamera laufen. So entstehen natürliche Schnappschüsse, die lebendiger wirken als jede gestellte Pose.“
Die richtige Kleidung – nicht zu festlich, nicht zu leger
Die richtige Kleidung – nicht zu festlich, nicht zu leger
Einheitliche Outfits für das Weihnachtsfoto sind ein Klassiker, wirken aber schnell wie ein steifes Hochglanzmagazin. Ein bisschen Abwechslung darf es schon sein, ohne gleich in die alljährliche „Festtagspulli-Katastrophe“ abzurutschen, so Meixner. Die Balance zwischen gemütlich und festlich ist das Motto. Es sei denn man spielt gezielt mit übertriebenen X-Mas Outfits.Tipp 3: Farben und Muster aufeinander abstimmen
Für ein optimales Ergebnis sollten Farben und Muster grob aufeinander abgestimmt sein – das heißt aber nicht, dass alle den gleichen Farbton haben müssen. Meixner empfiehlt neutrale und gediegene Töne wie Beige, dunkles Grün, dunkelblau oder Bordeaux. Diese Farben passen zu den meisten weihnachtlichen Deko-Themen und schmeicheln jedem Hautton.
Tipp 4: Wohlfühl-Outfits wählen
Nichts ist schlimmer als steife Kleidung, die am Hals kratzt oder in der Taille zwickt. Für authentische, entspannte Fotos ist es wichtig, dass sich alle wohlfühlen. Vor allem für die Kleinen sollte die Kleidung bequem und kuschelig sein. „Ein weinroter Strampler für die Jüngsten und ein dunkelgrünes Hemd oder Shirt für den Papa – das reicht schon für ein harmonisches Gesamtbild“, sagt Meixner.
Posing-Tipps – locker und lässig statt steif und gestellt
Posing-Tipps – locker und lässig statt steif und gestellt
Kaum jemand steht gerne stundenlang still und posiert. Genau deshalb setzt Meixner auf eine „lockere Mischung aus Führung und Freiheit“. Denn am Ende wirken spontane Bewegungen und Blicke natürlicher.Tipp 5: Die „lustig-verrückte Pose“ als Einstieg
Gerade wenn die Familienmitglieder nervös sind oder es kaum erwarten können, endlich loszulegen, hilft ein ungewöhnlicher Einstieg: Lassen sie die ersten Bilder absichtlich verrückt sein – tanzen, springen oder rufen sie gemeinsam „Fröhliche Weihnachten!“. Ein solcher Start sorgt für Lockerheit und entspannte Gesichter, die die folgenden Fotos umso authentischer wirken lassen. Oder einfach auf Kommando alle gleichzeitig etwas Verrücktes machen – ein Quatschgesicht, böse gucken oder sich gegenseitig anschauen bringt die meisten schon dazu loszulachen.
Tipp 6: Kleine Gruppen bevorzugen
Große Gruppen sind oft unübersichtlich. Eine Lösung: Zuerst verschiedene Kombinationen fotografieren – die Kinder zusammen, dann die Großeltern und Eltern mit dem Nachwuchs. „Die dynamische Atmosphäre bringt Spaß und Abwechslung ins Shooting“, verrät Meixner.
Perspektiven – den Zauber des Augenblicks einfangen
Perspektiven – den Zauber des Augenblicks einfangen
Oft wird das Familienfoto aus Augenhöhe der Erwachsenen aufgenommen. Doch das Auge langweilt sich schnell und das Bild wirkt weniger lebendig. Meixner empfiehlt: „Wechseln Sie die Perspektive! Gehen Sie auf die Knie oder stellen Sie die Kamera auf den Boden – so wird das Bild spannender und authentischer.Tipp 7: Vogelperspektive für ungewöhnliche Eindrücke
Eine weitere Möglichkeit ist die Vogelperspektive, die einen spannenden Blick auf die Szenerie ermöglicht. Ein Hochstuhl oder eine kleine Leiter können dabei helfen, eine ungewohnte Perspektive einzunehmen und so den Raum und die Gesichter einmal ganz anders einzufangen.
Tipp 8: Achte auf Details
Ein gutes Familienfoto lebt nicht nur vom großen Ganzen. Kleine Details wie die Hände, die einen Weihnachtsschmuck halten, oder die liebevoll dekorierten Geschenke auf dem Tisch erzählen genauso viel. „Auch mal die Pantoffeln und Socken auf den Füßen, die Hände oder den Schmuck im Bild festhalten“, rät Meixner. „Das gibt dem Foto mehr Tiefe und macht es vielschichtiger.“
Kamera und Technik – Profiausrüstung? Nicht unbedingt!
Kamera und Technik – Profiausrüstung? Nicht unbedingt!
Die gute Nachricht: Für ein gelungenes Familienfoto zu Weihnachten muss man sich nicht gleich eine teure Ausrüstung zulegen. Smartphones können zwar eine richtige Kamera nicht ersetzen, aber für einen Schnappschuss taugen sie allemal. Zumal dann, wenn man die Bilder später nicht als Poster ausdruckt, sondern auf dem Display anschaut. Allerdings kommen sie systembedingt häufig bei dunkleren Lichtverhältnissen schnell an Grenzen (s. Tipp 1). Licht ist in der Fotografie elementar. Und es hilft auch das Ergebnis zu verbessern, wenn man sich etwas mit den Einstellungen des Geräts auskennt, weiß was das Smartphone kann, um sich gezielt der Situation anzupassen.Tipp 9: Selbstauslöser nutzen
Eines der besten Werkzeuge für ein entspanntes Gruppenfoto ist der Selbstauslöser. „Stellen Sie die Kamera auf einen Stuhl, richten Sie aus und stellen den Timer auf 10 Sekunden. So spart man sich die Mühe, den Auslöser selbst zu betätigen – und hat die Hände frei, um den Moment zu genießen“, empfiehlt Meixner.
Tipp 10: Porträt-Modus der Kamera nutzen
Die meisten Smartphones bieten mittlerweile einen Porträt-Modus, der den Hintergrund unscharf macht. Das lenkt die Aufmerksamkeit automatisch auf die Personen und sorgt für eine sanfte, weiche Bildwirkung – perfekt für eine gemütliche Weihnachtsatmosphäre!
Bearbeitung und Nachbearbeitung – der letzte Schliff für weihnachtlichen Glanz
Bearbeitung und Nachbearbeitung – der letzte Schliff für weihnachtlichen Glanz
Auch das beste Foto kann durch ein wenig Nachbearbeitung noch gewinnen. Aber Vorsicht: „Zu viel Bearbeitung macht das Bild schnell unnatürlich“, warnt Meixner. Gerade Smartphones haben vielfach eine Bildbearbeitung schon an Bord, die die Bilder mit einem Knopfdruck verbessert.Tipp 11: Farben und Helligkeit anpassen
Gerade im Winter wirken Fotos gerne etwas dunkel. Hier hilft es oft schon, die Helligkeit und die Farben minimal anzupassen. Eine leicht warme Farbtemperatur kann zudem den festlichen Charakter unterstreichen.
Tipp 12: Ein Schwarz-Weiß-Foto als besondere Erinnerung
„Manchmal bringt eine Schwarz-Weiß-Variante das Besondere eines Bildes noch besser zur Geltung“, sagt Meixner. Diese Art der Bearbeitung lässt das Motiv zeitlos erscheinen und lenkt den Fokus auf die Gesichter und Emotionen, die im Mittelpunkt stehen.
Weihnachten kann kommen – mit charmant-chaotischen Familienfotos
Weihnachten kann kommen – mit charmant-chaotischen Familienfotos
Mit den Tipps von Monia Meixner wird das weihnachtliche Familienfoto zum Vergnügen – zumindest ein bisschen. Denn klar ist: Kleine Missgeschicke und chaotische Momente gehören einfach dazu. Aber gerade diese unperfekten Momente machen das Bild zu etwas Besonderem. Ob die Kinder herumalbern oder der Baum etwas schief hängt: Es sind die Bilder, die auch Jahre später noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Am Ende zählen nicht die perfekte Inszenierung und das perfekte Lächeln, sondern das Festhalten der echten, fröhlichen und chaotischen Momente, die die Weihnachtszeit ausmachen.Ihnen hat dieser Artikel gefallen? Dann haben wir noch einen Lesetipp für Sie. In unserem Artikel Zoom, Klick, Wow: Die ungebrochene Magie von Fotoapparaten im Smartphone-Zeitalter erfahren Sie, warum es sich nach wie vor lohnt, einen Fotoapparat zu kaufen.