Kürbis – ein Allrounder, der mehr kann als Suppe
Wenn die Tage kürzer werden und ein kühler Wind durch die Straßen weht, erwacht sie wieder: Die Lust auf Wärme, Geborgenheit und gutes Essen. In den Auslagen der Supermärkte leuchtet es orange: Zwischen Lebkuchen und Spekulatius drängen sich Kürbisse in allen Formen und Farben ins Rampenlicht. Zeit also, dem stillen Star der Herbstküche die Bühne zu überlassen. Statt immer nur Suppe: Wie wäre es mit Gnocchi, Bowls oder einem süßen Finale? Der Kürbis kann nämlich weit mehr, als man denkt. Und zeigt im Handumdrehen, warum er der wahre Allrounder der Saison ist!
Ein Herbststar mit Potential
Ein Herbststar mit Potential
Kaum ein Gemüse verkörpert den Herbst so sehr wie der Kürbis. Und dabei ist er nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch ein echtes Multitalent. Saisonale Herkunft, regionale Vielfalt (je nach Sorte), ein günstiger Preis und unzählige Zubereitungsmöglichkeiten machen ihn zum perfekten Begleiter für kreative Rezepte.Dazu kommt: Seine natürliche Süße und cremige Textur harmonieren wunderbar mit Gewürzen, Nüssen, Kräutern oder Käse. Und selbst die Schale und Kerne verdienen Beachtung: Fast alle lässt sich verwerten. Das sorgt nicht nur für weniger Abfall, sondern passt perfekt in die Zeit bewusster, nachhaltiger Küche.
Jetzt aber: Genug Theorie, ran an den Herd! Wir haben drei moderne, leckere Rezeptideen, die zeigen, wie wandelbar Kürbis sein kann – und wie schnell aus einem orangefarbenen Gemüse ein geschmackvolles Herbstgericht wird.
Kürbis-Gnocchi: Herbstlich-leichtes Soulfood
Kürbis-Gnocchi: Herbstlich-leichtes Soulfood
Gnocchi sind ohnehin ein Wohlfühlessen – doch mit Kürbis werden sie besonders sanft und aromatisch. In Kombination mit Salbei und Butter entsteht ein Zusammenspiel aus zartem Schmelz, feinem Duft und vollem Geschmack. Und ja, die kleinen „Kürbis-Nocken“ erfordern ein wenig Geduld – aber sie schmecken nach purem Herbstglück. Probieren Sie es aus!Zutaten (für ca. 2–3 Portionen):
- 600 g Hokkaido-Kürbis
- 300 g mehligkochende Kartoffeln
- 200 g Mehl (plus 50 g extra)
- 100 g Hartweizengrieß
- 1 Ei
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- Zum Servieren:
- Butter
- Salbei
- frisch geriebener Parmesan
Zubereitung:
Den Kürbis waschen, entkernen und in Spalten schneiden. Anschließend bei 200 °C Ober-/Unterhitze etwa 15–20 Minuten im Ofen garen, bis das Fruchtfleisch weich ist. Danach abkühlen lassen.
Die Kartoffeln schälen, klein schneiden und in einem Topf mit wenig Salzwasser weich garen. Anschließend abgießen und gut abtropfen lassen.
Das weiche Kürbisfleisch mit einem Löffel aus der Schale kratzen und in eine große Schüssel geben. Die gekochten Kartoffeln hinzufügen und beides mit einem Kartoffelstampfer – alternativ mit einer Gabel – zu einem möglichst glatten Brei zerdrücken.
Mehl, Grieß, Ei, 1 TL Salz und etwas Muskatnuss hinzufügen. Alles mit einem großen Löffel zügig zu einem glatten Teig verrühren. Wichtig: Nicht zu lange rühren, sonst wird der Teig zäh und klebrig!
Den Teig halbieren und jede Hälfte in Frischhaltefolie wickeln. Für etwa 30 Minuten ins Gefrierfach legen, damit er etwas fester wird.
Etwas Mehl auf die Arbeitsfläche geben und die erste Hälfte des Teiges zu einer etwa 2 cm dicken Rolle formen. Mit der zweiten Teighälfte genauso verfahren. Die Rollen in ca. 2 cm lange Stücke schneiden und mit einer Gabel leicht eindrücken, sodass kleine Rillen entstehen.
Die Gnocchi auf einem mit Backpapier belegten Blech im 50 °C warmen Ofen rund 30 Minuten antrocknen lassen. Anschließend in sprudelndem Salzwasser garen, bis sie an der Oberfläche schwimmen (nach ca. 2–3 Minuten).
Abgießen und in einer großen Pfanne Butter erhitzen. Die Gnocchi goldbraun anbraten und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Zum Schluss die gewaschenen Salbeiblätter hinzufügen und kurz mit anbraten.
Auf Tellern anrichten, mit Parmesan bestreuen und servieren.
Kürbis-Quinoa-Bowl: Bunt, gesund & sättigend
Kürbis-Quinoa-Bowl: Bunt, gesund & sättigend
Bowls sind meist Kombinationen aus Kohlenhydraten, Eiweiß, Gemüse und einem feinen Dressing. Kürbis verleiht dem Ganzen Farbe, Geschmack und saisonalen Charakter.Zutaten (für 2 Portionen):
- 500 g Hokkaido- oder Butternut-Kürbis, gewürfelt
- 120 g Quinoa oder Hirse
- 1 Zwiebel, in Ringe geschnitten
- 250 g Kichererbsen (abgetropft)
- eine Handvoll Babyspinat oder Rucola (gewaschen)
- 30 g Walnuss- oder Kürbiskerne
- 50 g Feta oder Ziegenkäse (optional)
- 2 EL Tahini, Zitronensaft, Honig oder Ahornsirup (für das Dressing)
- Salz, Pfeffer, Zimt (optional)
Zubereitung:
Kürbiswürfel mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und optional einer Prise Zimt würzen. Die Kichererbsen mit etwas Öl und Currypulver mischen und zusammen mit dem Kürbis bei 200 °C Umluft ca. 20–30 Minuten auf einem Backblech im Ofen rösten.
Parallel dazu Quinoa oder Hirse kochen und abkühlen lassen.
Zwiebelringe, Spinat bzw. Salat in die Bowl geben, Quinoa und Kürbiswürfel darauf verteilen. Den Feta oder Ziegenkäse zerbröseln. Das Dressing gut verrühren und über die Bowl geben. Zum Abschluss die Kürbis- oder Walnusskerne darüberstreuen. Genießen!
Kürbis-Dessert: Ein gesunder Traum zum Löffeln
Kürbis-Dessert: Ein gesunder Traum zum Löffeln
Dieser Kürbis-Nachtisch ist ein echter Vitamin-Kick für den süßen Hunger. Würziges Kürbispüree trifft auf cremigen Mandelquark und knackige Nüsse – einfach herbstlich lecker.Zutaten (für 4 Portionen):
Kürbispüree:
- 1 kleiner Hokkaido-Kürbis
- 4 EL Orangensaft
- 1 TL Zimt
Mandelquark:
- 250 g Magerquark
- 100 ml Mandelmilch
- 1 EL Ahornsirup
Gehackte Nüsse:
- 80 g Nussmischung
- 1 TL Ahornsirup
- 1 Prise Zimt
Zubereitung:
Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Den Kürbis halbieren, die Kerne entfernen und mit der Schnittfläche nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
Für ca. 30 Minuten im Ofen backen, anschließend abkühlen lassen und grob zerkleinern. Dann mit Orangensaft und Zimt pürieren.
Quark mit Mandelmilch und Ahornsirup glatt rühren.
Die Nussmischung grob hacken und in einer kleinen Pfanne fettfrei rösten. Anschließend Ahornsirup unterheben und mit Zimt bestäuben.
Nun in vier Gläsern schichten: Quark, Kürbispüree, Nüsse. Fertig!
Wir meinen: Herbstgenuss mit Farbe und Charakter
Wir meinen: Herbstgenuss mit Farbe und Charakter
Drei Gerichte, drei Genüsse: Kochen mit Kürbis vertreibt graue Tage, wärmt Herz und Küche – und bringt Farbe in die kalte Jahreszeit. Selbst wenn der Advent schon vor der Tür steht, darf der orangefarbene Allrounder ruhig noch etwas bleiben: als herbstliches Soulfood oder als selbst geschnitzte Dekoration mit Kerzenschein.Lesetipp:
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