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Fit für den Winter: So bereiten Sie Ihr Auto auf die kalte Jahreszeit vor

Wenn die Blätter fallen und die Temperaturen sinken, ist es an der Zeit, das Auto auf die Herausforderungen der kommenden Wintermonate vorzubereiten. Schnee, Eis und Kälte können unerwartet auftreten und Ihr Fahrzeug vor ernsthafte Probleme stellen. Wie Sie sich am besten auf die kalte Jahreszeit vorbereiten, erfahren Sie hier.

Wer kennt das nicht? Es ist ein bitterkalter Morgen. Schnee bedeckt die Landschaft und macht alles still und ruhig. Man steckt den Schlüssel in das Zündschloss seines Autos, dreht ihn und … nichts. Kein vertrautes Brummen des Motors, nur ein klägliches Stottern. Und dann weiß man sofort: die Batterie ist leer. Und wie immer in solchen Momenten – Pannen will niemand erleben. Aber offensichtlich war das Auto nicht richtig auf die Herausforderungen des Winters vorbereitet.

Die kalte Jahreszeit kann für Fahrzeuge und ihre Fahrer eine Reihe von Herausforderungen mit sich bringen – von eingefrorenen Motoren und Batterien bis hin zu glatten Straßen und schlechter Sicht. Um solche unangenehmen Überraschungen zu vermeiden, ist es wichtig, das Auto winterfest zu machen.

In den folgenden Abschnitten finden Sie einige bedeutende Punkte, die Sie beachten sollten, um sicher durch den Winter zu kommen…

Batterie: Der Kälte keine Chance geben

Batterie: Der Kälte keine Chance geben

Die Autobatterie ist eine Schwachstelle am Fahrzeug: Im Jahr 2022 waren Defekte an der Batterie für fast die Hälfte aller Pannen verantwortlich. Noch häufiger als im Jahresdurchschnitt geben Batterien im Winter den Geist auf. Eisige Temperaturen setzen allen Akkus zu, besonders aber älteren Batterien, deren Kapazität mit der Zeit nachgelassen hat. Während Autobatterien bei minus 10 Grad Celsius per se ein Drittel ihrer Leistung einbüßen, wird gerade dann ein Drittel mehr Strom benötigt, um den kalten Motor zu starten. Denn die eisige Kälte macht das Motoröl zähflüssiger. Zusätzlich erhöhen niedrige Temperaturen den Energiebedarf des Autos und belasten die Batterie noch mehr. Licht, Scheibenwischer, Klimaanlage sowie Sitz-, -Scheiben- und Spiegelheizung sind Stromfresser, die bei Minusgraden eine Autobatterie in die Knie zwingen können. Gerade deshalb ist es wichtig, die Batterie regelmäßig zu überprüfen. Springt Ihr Auto morgens nur zögerlich an? Wird das Licht dunkler, wenn Sie andere elektrische Geräte einschalten? Das können erste Warnsignale für eine erschöpfte Batterie sein. Ignorieren Sie sie nicht. Statt im Kalten zu stranden, sollten Sie bei den ersten Anzeichen von Startschwierigkeiten die Batterie überprüfen und gegebenenfalls rechtzeitig austauschen lassen.

Rechtzeitig den richtigen Reifen aufziehen

Rechtzeitig den richtigen Reifen aufziehen

Eine der wichtigsten, aber oft vernachlässigten Vorbereitungen auf die kalte Jahreszeit ist der rechtzeitige Reifenwechsel. Dieser Schritt ist absolut entscheidend, um Ihr Auto winterfest zu machen und eine sichere Fahrt unter winterlichen Bedingungen zu gewährleisten. Die Faustregel sagt: von O bis O – Oktober bis Ostern.

Reifen sind nicht nur Gummi auf Rädern – sie sind die einzige Verbindung zwischen Ihrem Fahrzeug und der Straße. Sie beeinflussen, wie Ihr Auto beschleunigt, bremst und Kurven fährt, insbesondere bei winterlichen Bedingungen wie Schnee, Eis und kalten Temperaturen. Mit den richtigen Reifen können Sie Ihr Fahrzeug auch unter schwierigen Voraussetzungen unter Kontrolle halten. Das Profil der Reifen ist entscheidend dafür, wie gut das Auto auf Schnee und Eis haftet. Fachleute empfehlen für Winterreifen eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern, auch wenn die gesetzliche Mindestprofiltiefe bei 1,6 Millimetern liegt. Der Grund ist einfach: Je tiefer das Profil, desto besser kann der Reifen Schnee, Matsch und Wasser verdrängen und desto besser ist die Traktion. Ein ausreichendes Profil kann den Unterschied zwischen sicherem Halt und gefährlicher Rutschpartie ausmachen.

Außerdem sollten Ihre Winterreifen das Alpin-Symbol tragen, ein Bergpiktogramm mit einer Schneeflocke. Dieses Symbol zeigt an, dass die Reifen speziell für Winterbedingungen getestet und zugelassen wurden. Es garantiert, dass die Reifen auch bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius noch genügend Grip haben, um sicher auf der Straße zu bleiben.

Das rechtzeitige Umrüsten auf Winterreifen ist also nicht nur ein Punkt auf der Checkliste, sondern eine entscheidende Maßnahme, um die Sicherheit und Beherrschbarkeit des Fahrzeugs in der kalten Jahreszeit zu gewährleisten. Und denken Sie daran: Mehr Profil bedeutet mehr Sicherheit! Lassen Sie also Ihre Reifen überprüfen und gegebenenfalls austauschen, bevor der Winter mit voller Wucht zuschlägt.

Scheiben und Sicht: Lassen Sie sich nicht von der Kälte blenden

Scheiben und Sicht: Lassen Sie sich nicht von der Kälte blenden

Wenn der Winter sein frostiges Gesicht zeigt, leidet oft auch die Sicht unter den schwierigen Witterungsbedingungen. Eine ungetrübte Sicht ist jedoch Voraussetzung für sicheres Fahren. Deshalb ist es wichtig, alle Aspekte der Windschutzscheibe und der anderen Scheiben im Auge zu behalten, um einen klaren Blick bei winterlichen Fahrten zu gewährleisten.

Beginnen Sie mit der Reinigung der Scheiben. Staub und Schmutz, die sich im Sommer und Herbst angesammelt haben, können sich bei sinkenden Temperaturen mit Kondenswasser vermischen und die Sicht beeinträchtigen. Deshalb sollten alle Scheiben – innen und außen – gründlich gereinigt werden. Verwenden Sie dazu einen Glasreiniger und ein Mikrofasertuch, um Schlieren und Streifen zu vermeiden. Die nächste Hürde auf dem Weg zur klaren Sicht sind die Scheibenwischer. Im Sommer können die Gummikanten der Wischerblätter durch Hitze und Sonneneinstrahlung hart und spröde werden. Sie hinterlassen dann Schlieren auf der Scheibe, die vor allem bei niedrigen Temperaturen und Dunkelheit die Sicht beeinträchtigen können. Kontrollieren Sie Ihre Wischerblätter regelmäßig und zögern Sie nicht, sie bei Verschleißerscheinungen auszutauschen. Schließlich wollen Sie alles im Blick haben! Genauso wichtig ist das Wischwasser. Sommerwischwasser ist für die kalten Wintermonate nicht geeignet, da es bei niedrigen Temperaturen gefrieren kann. Tauschen Sie deshalb Ihr Sommerwischwasser gegen eine winterfeste Variante mit ausreichendem Frostschutz aus. So halten Sie Ihre Windschutzscheibe auch bei frostigen Temperaturen stets frei.

Kühlsystem: Schützen Sie Ihren Motor vor dem Einfrieren

Kühlsystem: Schützen Sie Ihren Motor vor dem Einfrieren

Einer der am häufigsten vernachlässigten, aber dennoch entscheidenden Aspekte bei der Vorbereitung Ihres Fahrzeugs auf den Winter ist die Vorbereitung des Kühlsystems. Das Herz eines jeden Autos, der Motor, kann unter den eisigen Bedingungen leicht Schaden nehmen, wenn er nicht ausreichend geschützt ist. Der Schlüssel zum reibungslosen Funktionieren des Motors auch bei Frost liegt in einem unscheinbaren, aber lebenswichtigen Bestandteil: dem Frostschutzmittel. Dieses chemische Gemisch spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der optimalen Betriebstemperatur des Motors, indem es die Gefahr des Einfrierens von Flüssigkeiten im Kühlsystem minimiert und gleichzeitig Korrosion und Ablagerungen verhindert.

In der kalten Jahreszeit muss das Frostschutzmittel im Kühlsystem Ihres Fahrzeugs einen wirksamen Schutz bei mindestens -25°C bieten. Das bedeutet, dass das Kühlmittel in Ihrem Fahrzeug auch bei extrem niedrigen Temperaturen nicht einfriert und somit das Risiko schwerer Motorschäden durch ein eingefrorenes Kühlsystem deutlich reduziert wird. Um den richtigen Frostschutz zu gewährleisten, sollten Sie das Kühlsystem Ihres Fahrzeugs regelmäßig überprüfen oder von einem Fachmann checken lassen. Neben dem Frostschutzmittel sollte auch der allgemeine Zustand des Kühlsystems einschließlich der Schläuche, des Kühlers und des Wasserbehälters getestet werden, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist.

Beleuchtung: Sicher durch die Dunkelheit

Beleuchtung: Sicher durch die Dunkelheit

Der Winter bringt kurze Tage und lange Nächte mit sich, was die Sichtverhältnisse im Straßenverkehr und die Sicherheit beim Autofahren erheblich beeinträchtigen kann. Deshalb spielt die richtige Beleuchtung in diesen Monaten eine entscheidende Rolle.

Zunächst sollten Sie alle Lampen an Ihrem Auto gründlich überprüfen. Dazu gehören nicht nur die Scheinwerfer selbst, sondern auch Rücklicht, Blinker, Bremslicht, Nebelschlussleuchte und Kennzeichenbeleuchtung. Ein defektes Licht kann nicht nur ein Bußgeld nach sich ziehen, sondern auch die Sichtbarkeit Ihres Fahrzeugs für andere Verkehrsteilnehmer einschränken.

Achten Sie auch auf den Zustand und die Einstellung Ihrer Scheinwerfer. Sie sind Ihre wichtigste Lichtquelle bei Dunkelheit und schlechtem Wetter. Prüfen Sie, ob die Scheinwerfer gleichmäßig leuchten und richtig ausgerichtet sind, um die Straße optimal zu belichten. Ein falsch ausgerichteter Scheinwerfer kann die Sicht beeinträchtigen und entgegenkommende Autofahrer blenden. Lassen Sie die Scheinwerfereinstellung im Zweifelsfall von einer Fachwerkstatt überprüfen und korrigieren.

Vergessen Sie auch nicht, Ihre Scheinwerfer und andere Leuchten sauber zu halten. Schmutz und Salz können sich im Winter schnell ansammeln und die Lichtleistung dramatisch beeinträchtigen. Regelmäßiges Reinigen sorgt dafür, dass Ihr Licht hell und klar bleibt. Sie Fahren ein älteres Auto mit Halogenleuchten statt der neuen LED-Strahler? Dann sollten Sie immer einen Satz Ersatzlampen dabei zu haben. So können Sie im Bedarfsfall eine durchgebrannte Lampe schnell austauschen und sicherstellen, dass Ihre Beleuchtung jederzeit voll funktionsfähig ist.

Fazit: Wenn Sie diese Tipps befolgen, kann ihnen auch der kälteste Winter kaum etwas anhangen. Denn ein gut vorbereitetes und gewartetes Auto ist die beste Versicherung gegen ein Liegenbleiben nach einer kalten Nacht! Gute Fahrt!

Unser Lesetipp für Sie:
Sie sind häufig in der Nacht unterwegs? Dann haben wir hier ein paar hilfreiche Tipps, wie Sie sicher durch die Dunkelheit kommen.

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