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Der Himmel ruft! Flugautos – vom Science-Fiction-Traum zur Realität

Stellen Sie sich vor, Sie stehen im morgendlichen Stau, umgeben von hupenden Autos, als Sie plötzlich auf einen Knopf drücken und … abheben. Über Ihnen ist nur noch der weite, blaue Himmel und unter Ihnen schrumpfen die Autos zu winzigen Punkten zusammen. Klingt wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film, oder? Könnte aber bald Wirklichkeit werden, denn etliche Firmen zeigen erste Produkte. Aber was ist wirklich dran an der Idee des fliegenden Autos? Ist es nur ein Hirngespinst von Erfindern, die zu viele Science-Fiction-Filme gesehen haben oder steckt mehr dahinter? In diesem Artikel nehmen wir Sie mit auf eine Reise durch die Geschichte, die Technologie und die erstaunlichen Möglichkeiten von Flugautos.

Seit den ersten Schwarzweißfilmen, in denen mutige Helden in schwebenden Autos durch futuristische Städte glitten, sind fliegende Autos ein Symbol für technische Wunder und grenzenlose Freiheit. Wir haben sie in Comics gesehen, in Filmen bewundert und sind sie in unseren kühnsten Träumen geflogen. Heute, in einer Welt, in der sich die Technologie schneller entwickelt als ein Sportwagen auf der Autobahn unterwegs ist, könnte das Flugauto tatsächlich den Sprung von der Leinwand in unsere Garagen schaffen.

Die Geschichte des fliegenden Autos: Von der Fiktion zur Realität

Die Geschichte des fliegenden Autos: Von der Fiktion zur Realität

Seit Marty McFly in „Zurück in die Zukunft“ mit seinem DeLorean in die Lüfte abhob, haben wir alle insgeheim gehofft, dass unsere Autos eines Tages ebenso abheben würden. Die Idee ist so alt wie die Science-Fiction selbst: Autos, die sich auf Knopfdruck in elegante Flugmaschinen verwandeln. Von den ersten wackeligen Zeichnungen in staubigen Patentämtern bis hin zu den schillernden CGI-Effekten in Blockbustern hat das fliegende Auto unsere Fantasie immer wieder beflügelt.

Doch es blieb nicht bei der Fantasie. Im Laufe der Jahre gab es mehr Konzepte für fliegende Autos als unerwartete Wendungen in einer Seifenoper. Von verrückten Erfindern in ihren überfüllten Garagen bis hin zu den glänzenden Forschungslabors der großen Automobilhersteller – alle wollten ein Stück vom Himmel erobern. Sie träumten von einer Welt, in der der morgendliche Berufsverkehr der Vergangenheit angehört und der Himmel ein neues Autobahnnetz ist.

Doch wie so oft bei bahnbrechenden Ideen waren viele dieser frühen Konzepte mehr Wunschdenken als realistische Entwürfe. Manche Prototypen erinnerten eher an ein selbst gebasteltes Spielzeug als an revolutionäre Fortbewegungsmittel. Sie waren so realistisch wie ein Diätplan zur Weihnachtszeit oder die Vorstellung, mit nur einer Tasse Kaffee am Morgen auszukommen.

Doch trotz aller Rückschläge und Skepsis, trotz allen Schmunzelns und Stirnrunzelns, das diese frühen Konzepte hervorriefen, blieb die Faszination für das fliegende Auto. Es ist ein Traum, der tief in unserer kollektiven Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer verankert ist. Ein Traum, der uns immer wieder nach den Sternen greifen lässt – oder zumindest nach dem Himmel über unseren verstopften Autobahnen.

Wie funktionieren fliegende Autos?

Wie funktionieren fliegende Autos?

Flugautos sind der Traum eines jeden Technikfreaks, verpackt in einer Mischung aus Auto, Flugzeug und der neuesten Spielkonsole. Und das Beste daran? Man muss nicht einmal den Boden verlassen, um zu verstehen, wie cool das ist.

Stellen Sie sich ein Flugauto wie Ihr Smartphone vor: Es ist smart, es ist schick, und es hat mehr Knöpfe und Funktionen, als Sie jemals benutzen werden. Aber es hat auch Räder und Flügel. Es ist also halb Auto, halb Flugzeug? Ja, aber eben auch nicht. Denn jetzt kommt der Clou: Man muss kein ausgebildeter Pilot sein, um ein Flugauto zu steuern. Keine Angst, Sie müssen keine dicken Handbücher wälzen oder stundenlang im Flugsimulator sitzen.

Moderne Flugautos sind so konstruiert, dass sie fast so einfach zu bedienen sind, wie Ihr Auto – nur dass sie in die Luft gehen können. Es ist ein bisschen wie bei einem Videospiel: Man hat einen Controller (oder Joystick), ein paar Bildschirme und eine Menge Knöpfe, die hoffentlich alle gut beschriftet sind. Aber, und das ist wichtig, im Gegensatz zu Videospielen gibt es in der realen Welt keine „Restart“-Taste. Man kann nicht einfach einen neuen Versuch starten, wenn etwas schief geht. Deshalb sind Sicherheitsfunktionen und intuitive Bedienung das A und O.

Die Entwickler von Flugautos haben an alles gedacht, von automatischen Notlandesystemen bis hin zu Fallschirmen, die das ganze Fahrzeug im Notfall sicher zu Boden bringen. Im Grunde genommen haben Sie also ein Fahrzeug, das mitdenkt.

Abheben für alle

Abheben für alle

Wenn Sie denken, dass fliegende Autos nur etwas für James Bond sind, dann lassen Sie sich überraschen. Lernen Sie den „Jetson One“ kennen – den Star unter den Flugautos, der aussieht, als hätte sich ein Gokart in eine Drohne verliebt und mit ihr ein Kind gezeugt: klein, wendig und vollgepackt mit Hightech.

Das ultraleichte Fluggerät ist so kompakt, dass es in jede durchschnittliche Garage passt, und so wendig, dass es sich wie ein Fisch im Wasser durch die Lüfte schlängelt. Mit seinem futuristischen Design und der beeindruckenden Fähigkeit, vertikal zu starten und zu landen, ist es kein Wunder, dass der Jetson One wie ein Spielzeug für Erwachsene aussieht, das aus einer fernen Zukunft zu uns gekommen ist.

Doch der Jetson One ist mehr als eine fliegende Attraktion. Sie können ihn bereits kaufen – vorausgesetzt sie besitzen rund 90.000 US-Dollar. Die Firma Jetson bringt das Fluggerät gerade in den USA auf den Markt. Dort kann jeder diese Elektro-Drohne im Großformat fliegen – ein Pilotenschein ist nicht notwendig. Der Jetson One ist so konstruiert, dass er intuitiv und mit minimalem Training geflogen werden kann – fast wie Ihr Auto, nur dass es abheben kann. Die Reichweite ist im Moment allerdings noch durch die Batterien limitiert. Rund 20 Minuten kann der Jetson One in der Luft bleiben, dann muss er wieder ans Netz. In dieser Zeit schafft er gut 35 Kilometer. Das reicht für den Anflug zur Arbeit. Für den Rückflug kann er ja dort laden. Normale Steckdose reicht.

Andere Flugautos und ihr Stand: Willkommen zum Luftrennen

© PAL-V_International_BV

Andere Flugautos und ihr Stand: Willkommen zum Luftrennen

Während der Jetson One mit seinem Gokart-Charme die Lüfte erobert, schickt sich eine ganze Armada anderer Flugautos an, ihm die Show zu stehlen. Es ist wie beim Grand Prix der Lüfte, nur dass die Boxengasse in diesem Fall auf dem Dach Ihres Hauses sein könnte.

Nehmen wir den „Terrafugia Transition“ – ein Gerät, das aussieht, als hätte jemand ein Auto und ein Flugzeug in einen Mixer geworfen und auf Pürieren gedrückt. Es ist ein Auto! Es ist ein Flugzeug! Nein, es ist ein fliegendes Auto! Mit Flügeln, die sich elegant wie bei einem Transformer ausklappen lassen, ist der Transition bereit, jede Straße in eine Startbahn zu verwandeln.

Der PAL-V Liberty ist halb Auto, halb Gyrocopter und völlig verrückt. Das dreirädrige Gefährt sieht aus wie aus einem James-Bond-Film, bereit, Verfolger abzuschütteln – egal ob am Boden oder in der Luft. Die Liberty ist nicht nur ein fliegender Hingucker, sie ist auch eine der ersten ihrer Art, die es tatsächlich zu kaufen gibt. Ja, man kann ihn sogar bestellen – vorausgesetzt, das Sparschwein ist eher ein Spar-Elefant, denn das Gefährt kostet 500.000 Euro.

Aber wann genau werden diese fliegenden Wunderwerke unseren Alltag erobern?
Nehmen Sie Platz, es könnte eine turbulente Fahrt werden. Einige Modelle könnten schon in wenigen Jahren startklar sein.
Der Terrafugia Transition schielt bereits in die nahe Zukunft, und der PAL-V Liberty genau wie der Jeston One sind bestellbar.

Flugautos – Der Himmel als Grenze?

Flugautos – Der Himmel als Grenze?

Nachdem wir nun die aufregende Welt der Flugautos von den kühnen Entwürfen des Jetson One bis hin zu den verrückten Visionen des PAL-V Liberty kennen gelernt haben, stellt sich die große Frage: Werden Flugautos die Mobilität von morgen bestimmen?

Die kurze Antwort: Vielleicht. Die lange Antwort: Es ist komplizierter. Flugautos sind nicht nur eine coole Spielerei für reiche Exzentriker oder Science-Fiction-Fans. Sie sind ein Paradebeispiel für menschlichen Erfindungsreichtum und technischen Fortschritt. Sie zeigen uns, was möglich ist, wenn wir über den Tellerrand – oder in diesem Fall über den Stau – hinausblicken.

Bleiben wir für einen Moment realistisch: Flugautos werden in absehbarer Zeit wohl kaum unsere Straßen (oder besser: unseren Himmel) beherrschen. Es gibt noch viele Hürden – rechtliche, technische, ökologische – die überwunden werden müssen, bevor wir alle zur Arbeit fliegen.

Aber wir stehen am Beginn einer aufregenden Ära. Flugautos könnten Teil einer vielfältigen Mobilitätslandschaft werden, die alles vom Elektroroller bis zum Hyperloop umfasst. Sie könnten für bestimmte Anwendungen wie schnelle Rettungseinsätze oder als Luxus-Pendelverkehr für diejenigen, die es sich leisten können, zum Gamechanger werden.

Werden Flugautos also die Mobilität von morgen bestimmen? Sie werden sicherlich einen Teil dazu beitragen und unsere Vorstellungskraft beflügeln. Sie erinnern uns daran, dass die Zukunft oft fantastischer ist, als wir uns vorstellen können. Und auch wenn wir im Jahr 2030 vielleicht nicht alle in einem Jetson One zur Arbeit fliegen, wird es sicher etwas geben, das genauso atemberaubend ist. Bis dahin: Augen auf – wer weiß, was als Nächstes kommt!

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