Currywahn und Chutneyrausch: So gelingt das indische Dinner zu Hause
Indisches Essen wird hierzulande immer beliebter. Doch warum immer im Restaurant bestellen, wenn man das würzige Abenteuer auch zu Hause erleben kann? Mit ein paar Grundzutaten und Rezepten lassen sich die Aromen Indiens ganz einfach in die heimische Küche holen.
Die indische Küche ist ein Fest für die Sinne. Farben, Aromen und Texturen verschmelzen zu einem einzigartigen Erlebnis. Dabei ist sie überraschend zugänglich: Wer ein paar Grundzutaten im Vorratsschrank hat, kann loslegen. Frische Gewürze wie Koriandersamen, Kreuzkümmel und Kurkuma bilden die Basis vieler Gerichte, dazu kommen Knoblauch, Ingwer und grüne Chilis. Klingt kompliziert? Keine Sorge, mit der richtigen Anleitung wird das heimische indische Festmahl zum Kinderspiel.
Zunächst einmal muss man sich auf den indischen Kochstil einlassen. Kochen nach Rezept bedeutet hier oft eher Kochen nach Gefühl – es wird nach und nach gewürzt, bis das Aroma perfekt ist. Das macht es aber auch so spannend. Die Balance zwischen süß, sauer, scharf und salzig gibt dem indischen Essen das gewisse Etwas.
Ein Blick in die indische Gewürzkiste

Ein Blick in die indische Gewürzkiste
Die wichtigsten Zutaten für indische Gerichte sind neben Gemüse, Fleisch oder Fisch vor allem Gewürze. Was für die italienische Küche Olivenöl und Parmesan sind, sind für die indische Küche Gewürzmischungen wie Garam Masala oder Tandoori. Diese Mischungen variieren von Region zu Region und sogar von Familie zu Familie – es gibt also nicht „das“ indische Curry oder „die“ perfekte Tandoori-Mischung.- Kreuzkümmel: Man findet ihn in fast jedem indischen Gericht. Er gibt ein leicht nussiges Aroma und wird oft zu Beginn eines Rezepts in Öl angebraten.
- Kurkuma: Das gelbe Pulver verleiht vielen Gerichten nicht nur Farbe, sondern auch eine leicht erdige Note.
- Garam Masala: Eine Mischung aus Zimt, Nelken, Kreuzkümmel und anderen Gewürzen, die am Ende des Kochvorgangs zugegeben wird, um das Aroma abzurunden.
- Bockshornkleesamen: Bitteres Gewürz, das häufig in Currys und Chutneys verwendet wird.
- Koriandersamen: Sie werden gemahlen oder ganz verwendet und haben ein leicht zitroniges Aroma.
Neben den Gewürzen spielen frische Zutaten wie Tomaten, Koriander und Zwiebeln eine zentrale Rolle. Die Kunst des indischen Kochens besteht darin, die Gewürze so zu kombinieren, dass die Aromen miteinander harmonieren und dennoch jeder für sich zur Geltung kommt.
Klassiker der indischen Küche: Drei einfache Rezepte für Beginner
Klassiker der indischen Küche: Drei einfache Rezepte für Beginner
Bevor Sie sich den raffinierteren Gerichten zuwenden, sollten Sie mit einigen Klassikern beginnen, die als Basis für viele andere Rezepte dienen und relativ einfach zuzubereiten sind.1. Chicken Tikka Masala: Der Favorit für Liebhaber milder Gewürze

1. Chicken Tikka Masala: Der Favorit für Liebhaber milder Gewürze
Ein absolutes Highlight der indischen Küche – und perfekt zum Kennenlernen. Chicken Tikka Masala ist ein cremiges Hühnercurry mit einer würzigen Tomaten-Sahnesauce, das in Europa Kultstatus erreicht hat.Zutaten
- 500 g Hähnchenbrustfilet
- 150 g Naturjoghurt
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Stück Ingwer (2 cm)
- 2 Esslöffel Garam Masala
- 1 Teelöffel Kreuzkümmel
- 1 Teelöffel Kurkuma
- 1 Dose gehackte Tomaten (400 g)
- 200 ml Sahne
- 2 Zwiebeln
- 1 grüne Chilischote
- frischer Koriander
- Salz, Pfeffer, Öl
Zubereitung:
- Hähnchen in mundgerechte Stücke schneiden. Joghurt, eine zerdrückte Knoblauchzehe, geriebenen Ingwer, 1 EL Garam Masala, Kreuzkümmel und Kurkuma verrühren. Das Fleisch darin marinieren und mindestens 1 Stunde, besser über Nacht, ziehen lassen. 2.
- Das marinierte Huhn in einer Pfanne anbraten, bis es leicht gebräunt ist. Herausnehmen und beiseite stellen.
- Zwiebeln fein hacken und in derselben Pfanne anbraten. Restlichen Knoblauch, Ingwer und grüne Chilischote zugeben. Gehackte Tomaten und restliches Garam Masala zugeben und ca. 10 Minuten köcheln lassen.
- Das angebratene Hühnerfleisch in die Sauce geben, mit Sahne verfeinern und weitere 10 Minuten köcheln lassen. Mit frischem Koriander servieren.
2. Daal: Das würzige Linsengericht für alle Fälle

2. Daal: Das würzige Linsengericht für alle Fälle
Daal ist ein klassisches indisches Linsengericht, das sich hervorragend als Beilage oder Hauptgericht eignet. Es ist einfach zuzubereiten, nährstoffreich und unglaublich sättigend.Zutaten
- 200 g rote Linsen
- 1 Zwiebel
- 2 Tomaten
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Stück Ingwer (1 cm)
- 1 Teelöffel Kurkuma
- 1 Teelöffel Kreuzkümmel
- 1 Teelöffel Garam Masala
- 1 Teelöffel Senfkörner
- 2 Esslöffel Ghee (Butterschmalz) oder Öl
- 500 ml Wasser
- frischer Koriander, Salz
Zubereitung:
- Linsen waschen und abtropfen lassen. Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch und Ingwer fein hacken.
- Ghee in einem Topf erhitzen und die Senfkörner darin anrösten. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer zugeben und andünsten.
- Tomaten, Kurkuma, Kreuzkümmel und Garam Masala zugeben und kurz mitbraten.
- Linsen und Wasser in den Topf geben, aufkochen und bei schwacher Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. Mit Salz würzen und mit frischem Koriander servieren.
3. Naan: Das perfekte indische Fladenbrot

3. Naan: Das perfekte indische Fladenbrot
Keine indische Mahlzeit ist komplett ohne Naan. Das lockere Fladenbrot wird traditionell im Tandoor-Ofen gebacken, lässt sich aber auch in der heimischen Pfanne zubereiten.Zutaten
- 300 g Mehl
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 150 ml lauwarmes Wasser
- 2 Esslöffel Naturjoghurt
- 1 Teelöffel Zucker
- 1 Teelöffel Salz
- 2 Esslöffel Öl
- 2 Esslöffel zerlassene Butter
- Koriander oder Petersilie
Zubereitung:
- Hefe und Zucker in das lauwarme Wasser geben und ca. 10 Minuten stehen lassen, bis das Wasser schäumt.
- Mehl, Joghurt, Öl und Salz in eine Schüssel geben. Hefemischung zugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort etwa eine Stunde gehen lassen.
- Den Teig in sechs Portionen teilen und zu Fladen ausrollen. Eine Pfanne stark erhitzen und das Fladenbrot ohne Öl auf jeder Seite ca. 2-3 Minuten backen, bis es Blasen wirft und leicht gebräunt ist.
- Mit zerlassener Butter bestreichen, mit gehacktem Koriander oder Petersilie garnieren und servieren.
Die Vielfalt Indiens auf dem Teller
Die Vielfalt Indiens auf dem Teller
Wer sich näher mit der indischen Küche beschäftigt, merkt schnell: Sie ist so vielfältig wie das Land selbst. In Nordindien dominieren herzhafte Gerichte mit Fleisch und Sahnesaucen, in Südindien Kokosmilch und scharfe Gewürze. Die vegetarische Küche spielt im ganzen Land eine große Rolle, was sich in einer Vielzahl von Gemüsecurrys, Hülsenfrüchten und Reisgerichten widerspiegelt.Das Geheimnis der perfekten Gewürzmischung

Das Geheimnis der perfekten Gewürzmischung
Ein zentraler Bestandteil der indischen Küche sind die Gewürzmischungen, die oft erst in einer Pfanne trocken geröstet und dann dem Gericht beigegeben werden. Durch das Rösten intensivieren sich die Aromen und entfalten ihre volle Wirkung. Doch Vorsicht: Gewürze können schnell anbrennen. Hier gilt es, ein Gespür für den richtigen Zeitpunkt zu entwickelnEin Tipp für Einsteiger: Experimentieren Sie mit fertigen Mischungen wie Garam Masala oder Currypulver und erweitern Sie Ihr Gewürzsortiment Schritt für Schritt. Wer einmal den Dreh raus hat, wird mit Freude neue Kombinationen ausprobieren – und überrascht sein, wie vielfältig die indische Küche sein kann.
Indisch kochen – das heißt auch: sich Zeit nehmen
Indisch kochen – das heißt auch: sich Zeit nehmen
Ein indisches Gericht entfaltet seine Aromen nicht im Schnellverfahren. Wer authentisch indisch kochen will, sollte sich Zeit nehmen. Sei es beim Rösten der Gewürze oder beim stundenlangen Schmoren des Fleisches im Curry. Geduld ist der Schlüssel zur perfekten Balance.Aber die Mühe lohnt sich. Ob beim festlichen Essen mit Freunden oder beim gemütlichen Abend zu zweit: Mit einem indischen Menü zaubern Sie ein Stück exotische Lebensfreude auf den Tisch.
Lesetipp: Wenn Sie Fan der indischen Küche sind, empfehlen wir Ihnen diesen Artikel zum Thema Hülsenfrüchte: Die unentdeckten Superhelden unserer Ernährung.