Freizeit & Reisen
Strand und Meer der belgischen Nordseeküste
26.05.2025
Artikel zum Hören 09:10 Min.
Lesedauer ca. 6 :00 Min.
26.05.2025
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Belgische Nordseeküste? Ehrlich? Ja!

Die Nordsee hat viele Gesichter, und das belgische Küstenpanorama ist eines der überraschendsten. Zwischen Sanddünen, bunten Strandhäuschen und köstlichen Meeresfrüchten entdecken Urlauber eine Seite Belgiens, die weit über Schokolade und Bier hinausgeht. Warum also nicht den nächsten Strandurlaub an einem weniger offensichtlichen Ort planen?

Belgien, das kleine Land zwischen Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, ist für vieles bekannt: Brüssel als politische Drehscheibe Europas, leckere Waffeln, Bier, Pralinen – Sie kennen die Liste. Aber eine Sache, die kaum jemand auf der Liste hat, ist Strandurlaub. Denn da zieht es die meisten Urlauber aus Deutschland eher in die Niederlande oder an die deutsche Küste. Und genau darin liegt der Reiz. Denn die belgische Nordseeküste ist ein echter Geheimtipp. Fernab vom Massentourismus Mallorcas und den Luxusmagneten der Côte d’Azur bietet Belgien eine entspannte Küstenlandschaft mit rustikalem Charme, unvergleichlicher Natur und erstklassiger Gastronomie. Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Küstenerlebnis sind, dann sind Sie hier genau richtig.

Die belgische Nordseeküste ist zwar nur 67 Kilometer lang, bietet aber alles, was das Urlauberherz begehrt: lange Strände, einladende kleine Städte und den Charme eines oft unterschätzten Landes. Im Westen, an der Grenze zu Frankreich, beginnt der Küstenstreifen bei De Panne, im Osten endet er bei Knokke-Heist nahe der niederländischen Grenze. Diese relativ kurze Strecke hält mehr Überraschungen bereit, als man auf den ersten Blick vermuten würde.

De Panne – breit, breiter, am breitesten

De Panne – breit, breiter, am breitesten

Der breiteste Strand an der belgischen Küste findet sich in De Panne. Er ist so breit, dass selbst an einem belebten Sommernachmittag der nächste Sonnenschirm kilometerweit entfernt zu sein scheint. Und es gibt nicht nur Sand, sondern auch Dünen. Ja, richtige Sandhügel, die man erklimmen kann, um von oben auf das glitzernde Meer zu blicken. Ein Paradies für alle, die sich gerne ein wenig zurückziehen und dem Wind lauschen.

De Panne ist aber nicht nur ein Badeort. Hier kann man auch hervorragend Sport treiben: Windsurfen, Sandsegeln und sogar Reiten am Strand sind nur einige der Aktivitäten, die hier angeboten werden. Nach einem langen Tag im Sand laden die Cafés und Restaurants entlang der Strandpromenade zu regionalen Spezialitäten ein. Ein Muss: Garnelenkroketten.

Ostende – Königin der belgischen Seebäder

Ostende – Königin der belgischen Seebäder

Weiter geht es nach Oostende, der unbestrittenen „Königin der Seebäder“. Hier mischt sich das mondäne Flair vergangener Zeiten mit der Lebendigkeit einer modernen Stadt. Wer einen Hauch von Luxus genießen möchte, ist hier genau richtig. Ostende hat alles: Strände, eine schicke Promenade, trendige Cafés und Restaurants. Besonders beeindruckend ist die Architektur – viele der prachtvollen Belle-Epoque-Gebäude haben die Zeit überdauert und erzählen Geschichten von glamourösen Urlaubern, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit Dampfschiffen anreisten, um die Seeluft zu genießen.

Und obwohl Ostende den Ruf eines gehobenen Reiseziels genießt, ist die Stadt alles andere als steif. Es gibt Festivals, Straßenkünstler und jeden Sommer eine große Kunstbiennale direkt am Strand. Wer abends noch nicht müde ist, sollte eines der zahlreichen Strandlokale aufsuchen, die in der Dämmerung ein magisches Licht auf die Nordsee werfen.

Blankenberge – Strand und Familienspaß

Blankenberge – Strand und Familienspaß

Für Familien ist Blankenberge ein ideales Reiseziel. Der Strand ist riesig, das Wasser flach und es gibt viele Aktivitäten für die Kleinsten. Der ikonische Pier, der weit ins Meer hinausragt, lädt zum Flanieren und Fotografieren ein, während das Zentrum von Blankenberge mit seinen Geschäften und Cafés alles bietet, was man für einen unbeschwerten Strandurlaub braucht.

Besonders beliebt ist ein Besuch im „Sea Life Blankenberge“, einem riesigen Aquarium mit faszinierenden Meeresbewohnern. Wer also einen Tag Abwechslung vom Sonnenbaden braucht, findet hier spannende Unterhaltung für die ganze Familie.

Knokke-Heist – schick, schicker, Knokke

Knokke-Heist – schick, schicker, Knokke

Am östlichen Ende der belgischen Küste liegt Knokke-Heist, der vielleicht luxuriöseste Badeort des Landes. Hier trifft sich die Elite – oder zumindest die, die sich dafür halten. Boutiquen, Kunstgalerien und trendige Restaurants säumen die Straßen, und am Strand kann man sehen und gesehen werden.

Aber nicht nur Menschen mit einer Vorliebe für das Schöne und Teure kommen hier auf ihre Kosten. Knokke-Heist bietet auch Natur pur. Der angrenzende Naturpark „Het Zwin“ ist ein Paradies für Vogelbeobachtungen und lange Spaziergänge durch die unberührte Küstenlandschaft. Mit ihren Salzwiesen und Mooren zeigt sich die belgische Küste hier von ihrer wilden Seite.

Eine Küste für Entdecker: die Dünenlandschaften

Eine Küste für Entdecker: die Dünenlandschaften

Neben den lebhaften Küstenorten hat die belgische Nordseeküste eine weniger bekannte, aber nicht weniger faszinierende Seite: die Dünen. Diese ausgedehnten Sandhügel ziehen sich wie ein Schutzschild entlang der Küste und bieten die perfekte Kulisse für Naturerlebnisse abseits des Trubels. Ob Wandern, Radfahren oder einfach nur Spazierengehen – Naturliebhaber kommen in den Dünen voll auf ihre Kosten.

Das „Westhoekreservat“ bei De Panne ist eines der größten Dünenreservate Belgiens. Hier wachsen seltene Pflanzen und es gibt eine beeindruckende Vielfalt an Vögeln und Insekten. Die Wanderwege sind gut ausgeschildert und unterwegs gibt es immer wieder Aussichtspunkte, von denen aus man einen herrlichen Blick über die Dünen und das Meer hat.

Aber auch die Dünen von Koksijde und Nieuwpoort sind einen Besuch wert. Diese etwas abgelegenen Gebiete sind ruhige Rückzugsorte für alle, die dem hektischen Strandleben entfliehen wollen. Hier kann man stundenlang durch die unberührte Natur wandern, während der Wind durch die Gräser pfeift und das Rauschen der Nordsee wie eine Hintergrundmelodie wirkt.

So schmeckt die Nordsee: kulinarische Höhepunkte

So schmeckt die Nordsee: kulinarische Höhepunkte

Natürlich wäre kein Artikel über Belgien vollständig ohne einen Blick auf die kulinarischen Genüsse, die das Land zu bieten hat. Und an der Küste läuft Feinschmeckern das Wasser im Mund zusammen – vor allem wegen der Fischgerichte. Kaum ein Restaurant, das nicht fangfrische Meeresfrüchte anbietet. Ob im schicken Bistro in Knokke oder in der einfachen Fischbude in Oostende – Garnelen, Muscheln und Austern schmecken überall hervorragend. Ein absolutes Muss sind die berühmten Garnelenkroketten. Diese knusprigen Leckerbissen mit cremiger Garnelenfüllung sind das inoffizielle Nationalgericht der belgischen Küste. Am besten schmecken sie mit einem eiskalten belgischen Bier und Blick aufs Meer. Aber auch Muscheln in Weißweinsauce, fangfrischer Kabeljau und Austern gehören zu den kulinarischen Klassikern, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Ein weiteres Highlight sind die zahlreichen Märkte entlang der Küste, auf denen die einheimischen Fischer ihre Waren anbieten. Hier kann man fangfrische Krabben und Muscheln direkt vom Boot kaufen und sich vor Ort eine Portion gönnen – frischer geht es nicht.

Lesetipp: Auch die deutsche Ostseeküste hat mehr zu bieten als Surfschulen und Sandstrände. Was die Region so beliebt macht, erfahren Sie in unserem Artikel „Fischbrötchen und Freiheit: Die ultimative Tour entlang der Ostseeküste“.

Belgische Nordseeküste? Ehrlich? Ja!
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