Auf Entdeckungstour entlang der A20 in Mecklenburg-Vorpommern
Sie lieben den Charme und die Magie des Nordens? Sie schauen sich gerne Landschaften und historische Orte an? Mecklenburg-Vorpommern könnte dann für Sie genau das Richtige sein! Entlang der A20 finden Sie alle Zutaten für einen unvergesslichen Urlaub. Von Sandstränden an der Ostsee über historische Städte bis hin zu beeindruckenden Schlössern und jahrhundertealten Kirchen. Da ist ein unvergesslicher Urlaub garantiert. Starten wir die Reise und begeben wir uns auf eine Entdeckungstour durch das flächenmäßig größte Bundesland in Ostdeutschland.
Was für Dimensionen! Eine Fläche von rund 23.000 Quadratkilometern und nur knapp 1,7 Millionen Menschen, die hier leben. Das ist Mecklenburg-Vorpommern, betrachtet in nüchternen Zahlen. Bekannt ist das Bundesland an der Ostsee für seine herrliche Natur, die sich in seinen Wäldern, Seen und Küstenlandschaften zeigt. Darum ist es ein beliebtes Reiseziel für Touristen, die Natur und Erholung gleichermaßen suchen. Die finden sie in den zahlreichen Nationalparks und Naturreservaten, darunter dem Müritz-Nationalpark und dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
Mecklenburg-Vorpommern ist aber auch für seine historischen Städte und Ortschaften bekannt. So findet sich beispielsweise in der Landeshauptstadt Schwerin eine beeindruckende Schlossanlage und die dortige Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Andere historische Städte im Land sind unter anderem Rostock und Stralsund, die alle über eine reiche Geschichte und Architektur verfügen.
A20 – Pulsgeber für das Land
Wie eine Lebensader zieht sich die A20 quer von Westen nach Osten durch Mecklenburg-Vorpommern. Für Touristen, die das Bundesland liebevoll Meck-Pomm nennen, ist sie die Einfallsschneise in den Urlaub an der Ostsee. Aber die A20 ist mehr. Sie ist eine der längsten Autobahnen Deutschlands und sicherlich auch eine der schönsten. Und kann obendrein obendrein als Reiseführer fungieren. Denn wer auf der A20 von Hamburg kommend auf dem Weg in Richtung Rügen unterwegs ist, kommt an vielen Orten vorbei, die einen Abstecher wert sind. Wir stellen einige dieser Orte kurz vor und geben direkt zu: Es ist keine vollständige Liste. Aber dazu am Ende dieses Reiseberichts mehr.
Schwerin – Deutschlands kleinste Landeshauptstadt
Schwerin – Deutschlands kleinste Landeshauptstadt
Als erster Halt relativ weit im Westen und südlich der A20 bietet sich Schwerin an. Die Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns liegt am Schweriner See inmitten einer herrlichen Naturlandschaft. Sie ist die kleinste Landeshauptstadt der Bundesrepublik und zugleich die einzige, die keine Großstadt ist. Bekannt ist Schwerin für die historische Altstadt mit ihren engen Gassen sowie dem Marktplatz. Alle Gebäude sind hervorragend erhalten und der UNESCO – wir erwähnten es bereits – das Siegel Weltkulturerbe wert.
Wahrzeichen der Stadt und Touristenmagnet erster Güte ist aber ohne Zweifel das Schweriner Schloss. Es befindet sich auf einer Insel zwischen dem Schweriner See und dem Burgsee, die über zwei Brücken mit der Stadt verbunden ist. Erbaut wurde es nach dem Vorbild französischer Schlösser und diente im 19. Jahrhundert als Residenz für die Herzöge von Mecklenburg-Schwerin. Heute beherbergt es neben dem Landtag mehrere Museen, Galerien und eine Bibliothek. Ein Spaziergang entlang des Schweriner Sees ist bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt. Der Grund ist simpel: Von hier aus bietet sich eine wunderschöne Sicht auf Schwerin und das Umland.
Wismar – verpfändet an die Schweden
Wismar – verpfändet an die Schweden
Direkt nördlich der A20 liegt Wismar. Die ehemalige Hansestadt hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die sich an allen Ecken des Städtchens zeigt. Überall finden sich charmante Fachwerkhäuser und engen Gassen, die sich gerade bei gutem Wetter ideal für eine Erkundungstour eignen. Besonders sehenswert sind der Marktplatz mit dem imposanten Rathaus und die gotische St. Nikolai Kirche. Die historische Hafenpromenade ist ein Überbleibsel der Hansezeit, hier finden sich heute viele Restaurants und Cafés. Was ist auch schöner als bei einem guten Kaffee die vorbeifahrenden Schiffe auf der Ostsee zu bewundern?
Übrigens: Dass heute in Wismar Deutsch gesprochen wird, ist nicht so selbstverständlich. Die Stadt wurde im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden besetzt, die sich mit den Dänen um die Hoheit in der Stadt zankten. Letztlich setzen sich die Schweden durch. Deren Herrschaft über Wismar endete de facto 1803, als die Stadt mit dem Malmöer Pfandvertrag für 99 Jahre an das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin verpfändet wurde. Formal fiel Wismar 1903 an Deutschland zurück, Schweden verzichtete auf die Einlösung des Pfandes. Dieser Jahrestag wird in Wismar mit dem Schwedenfest gefeiert – in diesem Jahr findet er vom 17.08.2023 bis 20.08.2023 statt.
Satow – Burg im Flachland
Weiter Unterwegs auf der A20, stößt man unweigerlich auf die geschichtsträchtige Burganlage in Satow. Die ist mehr als 750 Jahre alt und war einst ein wichtiger Teil der mecklenburg-vorpommerischen Burgen-Linie. Diese sollte das Eindringen von ausländischen Armeen verhindern, war aber schlecht geplant: Die Schweden und Dänen machten einfach einen großen Bogen um sie herum. Das Hauptgebäude der Burganlage besteht aus dem Wohnturm, dem Tor- sowie dem Turmhaus, das noch heute gut erhalten ist. Wer weitere Einblicke in die Geschichte des Ortes werfen möchte, sollte das Burgmuseum besichtigen. Auf den ausgestellten historischen Fotos lässt sich hier die lange, stolze Tradition des Ortes erahnen. Außerdem erfahren Besuchende allerhand Interessantes über Satows Bewohner – darunter auch prominente Persönlichkeiten wie etwa Kurt Tucholsky oder Theodor Fontane.
Rostock – Hansestadt und moderne Hafenstadt
Rostock ist mit knapp 210.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt des Landes. Seit 1283 Mitglied der Hanse, blühte Rostock in den folgenden Jahrhunderten durch den Freihandel auf. Aus jener Zeit sind eine Reihe von Bauten der Backsteingotik erhalten geblieben. Viele weitere Baudenkmäler in Rostock zeugen von der überregionalen Bedeutung der Stadt im Spätmittelalter und früher Neuzeit. Durch den Niedergang der Hanse, den Dreißigjährigen Krieg und den Stadtbrand von 1677 wurde Rostock jedoch zurückgeworfen. Heute ist Rostock eine moderne Hafenstadt, die ihre Historie nicht komplett abgelegt hat. Es finden sich nach wie vor malerische Gassen, alte Kirchen und lebendige Märkte in der Altstadt, daneben zahlreiche Cafés, Restaurants und Bars, kleine Boutiquen und Galerien sowie den berühmten Marktplatz und das historische Rathaus. Das Naturkundemuseum beherbergt eine große Sammlung an Fossilien und Mineralien. Im Hafen kommen Freunde der Seefahrt auf ihre Kosten – viele der großen Ostseefähren starten von hier aus nach Skandinavien oder das Baltikum.
Nationalparks – auf Augenhöhe mit seltenen Tier- und Pflanzenarten
Natur gibt es überall in Mecklenburg-Vorpommern. Man kann ihr nicht entkommen. Das ist auch gut so. Besonderes Augenmerk sei aber auf den Müritz-Nationalpark gelegt, der sich südlich von Rostock, unter anderem bei Neustrelitz erstreckt. Der Park ist beliebt für seine vielen Seen, die ein wahres Paradies für Angler und Wassersportler – vor allem Kanuten – sind. Der Nationalpark ist Heimat einer Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten, die sich von den zahlreichen Wanderwegen und Aussichtspunkten gut beobachten lassen. Diverse Campingplätze in der Region bilden die idealen Ausgangspunkte für Ausflüge in den Nationalpark.
Ein anderes Paradies für Naturliebhaber ist Ribnitz-Damgarten, nördlich der A20 direkt an der Ostsee gelegen. Im Sommer versprechen kilometerlange Strände und kristallklares Wasser ein einzigartiges Erholungserlebnis. Im Herbst lockt das farbenfrohe Laub und im Winter laden die weißen Ebenen zum Schneeschuhwandern ein. Doch Ribnitz-Damgarten hat noch viel mehr zu bieten als nur Natur: In der historischen Altstadt gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Ribnitz, das Mühlentor sowie Kirchen und Museen, die man mindestens einmal bei einem Tripp durch Mecklenburg-Vorpommern besucht haben sollte. Die gastronomische Vielfalt der Region ist geprägt durch seine Lage am Meer: Es findet sich vor allem Fisch auf den Speisekarten der zahlreichen Restaurants.
Barth – entzückende Kleinstadt
Barth – entzückende Kleinstadt
Geschichte wird groß geschrieben in diesem kleinen Städtchen. Überall trifft man auf Überbleibsel des Dreißigjährigen Kriegs. Zum Beispiel das alte Rathaus, welches aus dem 15. Jahrhundert stammt und in dem wichtige Verträge während der kriegerischen Auseinandersetzung unterzeichnet wurden. Viele Besucher kommen aber nicht aufgrund der Geschichte nach Barth, sondern wegen des Strands. Der Sandstrand ist über die Region hinaus bekannt und gerade während der Sommerferien besonders gut frequentiert. Shopping-Fans finden in Barth Geschäfte und Boutiquen jeglicher Couleur und Preisklasse. Wer gerne feiern geht, sollte die Bars und Restaurants am Hafen besuchen. Auch nachts gibt es hier Programm: Livemusik und Discos machen die Nacht zum Tag.
Stralsund – Stadt am Meer
Stralsund – Stadt am Meer
Wer dem Verlauf der A20 weiter Richtung Osten folgt, sollte unbedingt an der Ausfahrt Grimmen abfahren. Im dortigen Städtchen bietet sich der Marktplatz für eine Pause an. Und für zahlreiche Fotos vor historischen Gebäuden wie dem um 1400 im gotischen Stil gebauten Rathaus oder der Pfarrkirche St. Marien, die aus dem Jahre 1267 stammt. Die Grimmer Altstadt ist eine bemerkenswerte mittelalterliche Stadtanlage mit über 70 Einzeldenkmalen, die man in dieser Geschlossenheit selten findet. Kleiner kulinarischer Tipp: Besonders die Stadtbrötchen, so nennen die um den Markplatz ansässigen Bäcker ihre Brötchen, sind den kleinen Abstecher allemal wert.
Nach der Pause geht es weiter zum eigentlichen Ziel – Stralsund. Via Bundesstraße 194 erreichen wir die 30 Kilometer entfernt gelegene „Stadt am Meer“, wie sich Stralsund selbst nennt, auch ohne Navigationsgerät. Die Stadt selbst liegt am Greifswalder Bodden, einem Meerbusen. Das Stadtzentrum wird durch die historische Altstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, darunter etliche Kirchen, geprägt. Viele Denkmäler zeugen von der bewegten Geschichte der Stadt in den letzten Jahrhunderten.
Fußläufig ist der Hafen der Stadt zu erreichen. Hier liegt unter anderem die Gorch Fock (1) vor Anker, die als eines von sechs baugleichen Segelschulschiffen 1933 vom Stapel lief. Durch die Wirren des Krieges landet es unter anderem Namen erst in Russland, dann in der Ukraine bis es als Museumsschiff im Stralsunder Hafen wieder vor Anker ging. Und dort seinen alten Namen zurückbekam. Wer sich über die Eins im Namen wundert: Die dient zur Unterscheidung vom Schwesterschiff gleichen Namens im Besitz der Bundesmarine. Im Hafen gibt es zudem zahlreiche Fischbuden, an denen es unter anderem auch Bismarckheringe gibt. Die erhielten hier in Stralsund während des Besuchs des Reichskanzlers 1871 von ihm persönlich ihren Namen. Und traten dann ihren kulinarischen Siegeszug um die Welt an. Die Restaurantszene in Stralsund ist großartig und findet sich vielfach in den historischen Gebäuden am Hafen. Natürlich steht hier Fisch auf der Karte – frischer geht es einfach nicht.
Rügen – Deutschlands größte Insel
Auch wenn wir jetzt nicht weiter der A20 folgen: Neben einem Besuch von Stralsund ist der Sprung auf die Insel vor der Küste – Rügen – ein Muss. Rügen ist mit 976 Quadratkilometern Fläche mehr als nur Deutschlands größte Insel. Rügen steht für Natur, Erholung und kulinarischem Genuss in einem. Über 2.000 Stunden pro Jahr scheint hier die Sonne, damit gehört die Insel zu den sonnenreichsten Plätzen in ganz Deutschland. Rügen wird geprägt von weiten Sandstränden, den bekannten Kreidefelsen sowie den vielen idyllischen Ortschaften. Alles zusammen – also Natur und Erholungswert – haben Rügen seit dem Mauerfall zu einem begehrten innerdeutschen Urlaubsziel gemacht. Zu entdecken gibt es viele Dinge. Beispielsweise den größten Ort auf der Insel: Binz. Die Stadt ist bekannt für ihren langen Strand, und ist gleichermaßen für Sonnenanbeter als auch für Wassersportler ein beliebtes Ziel. Ziemlich genau in der Mitte des Strands liegt die Seebrücke, die 370 Meter in die Ostsee ragt. Vom Ende des Auslegers bietet sich ein besonders schöner Blick auf den Ort, vor allem dann, wenn die Sonne untergeht. Auf der Promenade reiht sich ein Café und Restaurant an das nächste. Der ideale Platz für eine Pause mit Blick auf Strand und Ostsee. Die Stadt selbst hat eine reiche Geschichte als Badeort. Viele der Gebäude stammen aus der Gründerzeit. Von dieser Zeit zeugen die prächtigen Villen, die entlang der Strandpromenade stehen. Einige dieser Gebäude sind heute noch in Privatbesitz, während andere zu Hotels oder Ferienwohnungen umgebaut wurden.
Fazit: Ein unvergessliches Abenteuer entlang der A20
Haben wir zu viel versprochen? Mecklenburg-Vorpommern ist nicht ohne Grund ein beliebtes Urlaubsziel in Deutschland. Von atemberaubenden Naturlandschaften bis hin zu historischen Städten ist alles dabei. Wann packen Sie Ihre Koffer und erkunden dieses wunderschöne Bundesland?
Wenn Ihnen dieser Bericht gefallen hat, wie wäre es denn mit folgendem Lesetipp?
Münster und sein Umland sind gänzlich anders als Mecklenburg-Vorpommern, aber auch eine Reise wert. Warum, erfahren Sie hier.