Maastricht – immer einen Besuch wert!
Wie wäre es mit einem Ausflug in unser Nachbarland Niederlande, beispielsweise nach Maastricht? Die Hauptstadt der Provinz Limburg liegt nur wenige Autominuten hinter der deutschen Grenze bei Aachen. Und begeistert alle Besucher mit ihrem ganz besonderen Flair. Wir nehmen Sie mit auf eine Tour durch die Stadt an der Maas.
Mit ihrer Größe kann Maastricht nicht wirklich punkten. Die rund 120.000 Einwohner verschaffen ihr nur Platz 23 auf der Liste der größten Gemeinden der Niederlande. Die Maastrichter nehmen es gelassen. Das können sie auch, denn die Universitätsstadt auf beiden Seiten der Maas hat viele Dinge zu bieten, mit denen andere größere Städte nicht aufwarten können. Beispielsweise eine der ungewöhnlichsten Buchhandlungen weltweit. Dazu später mehr.
Entspannte Anreise
Die Anreise nach Maastricht ist simpel: via A4 oder A44 bis zum Kreuz Aachen und dann weiter über die A4 hinein in die Niederlande. Wer mit dem E-Auto reist und noch auf deutscher Seite nachladen möchte: Kurz vor dem Kreuz Aachen findet sich auf der A4 die Raststätte Aachener Land Nord, die über mehrere Schnellladesäulen mit bis zu 350 kW verfügt. Da ist der Akku schnell aufgeladen.
Bereits auf den ersten Kilometern in den Niederlanden wird klar, warum die Provinz Limburg eine beliebte Ferienregion ist: Grüne Wiesen mit Hügeln und Wälder soweit das Auge schaut. Dazu säumen kleine Städtchen, Dörfer und manchmal eine Burg die Autobahn. In Maastricht angekommen ist es ein Kinderspiel, einen Parkplatz zu finden. Einfach der Beschilderung des hervorragenden Parkleitsystems folgen – fertig.
Parken unter dem Friedhof
Parken unter dem Friedhof
Wir empfehlen das Parkhaus Vrijthof, welches mitten in der Stadt direkt unter einem der schönsten Plätze liegt. Der Virjthof war ein ehemaliger Friedhof, der aber seit vielen Jahren als Location für Konzerte und die örtliche Kirmes genutzt wird. Wem der Platz aus dem Fernsehen bekannt vorkommen sollte: André Rieu – selbst ein Maastrichter – tritt hier mindestens einmal im Jahr mit seinem Johann Strauß-Orchester auf. Die Ostseite des Platzes säumen übrigens zahlreiche Cafés und Restaurants, in denen man vor malerischer Kulisse einen Kaffee oder etwas Kräftigeres genießen kann.Kirchen über Kirchen
Kirchen über Kirchen
An der Südseite des Vrijthofs finden sich direkt zwei der imposantesten Kirchen der Stadt: die katholische Sankt-Servatius-Basilika und direkt nebenan die protestantische Sint Janskerk. Die Basilika zählt zu den ältesten Kirchen in Limburg und soll bereits im Jahr 384 nach Christus als Gedächtniskapelle errichtet worden sein. Die im 13. Jahrhundert erbaute Sint Janskerk ist allein schon wegen ihres roten, fast 80 Meter hohen Kirchturms nicht zu übersehen. Ebenfalls einen Besuch wert ist die Liebfrauenbasilika im Zentrum der Stadt und nur wenige Gehminuten vom Vrijthof entfernt.Wer eine ganz besondere Kirche besuchen will, sollte unbedingt an der Nordseite des Vrijthofs erst in die Grote Straat und dann nach wenigen Metern nach links in die Domincanerkerkstraat abbiegen. Die ehemalige Dominikanerkirche selbst ist nicht zu verfehlen, ihren Daseinszweck erwartet man als Tourist allerdings nicht: in ihr befindet sich eine Buchhandlung. Und was für eine! Im imposanten Kirchenschiff stapeln sich auf mehreren Etagen die Bücherauslagen. Wer kann schon sagen, dass er den neuesten Bestseller in einer ehemaligen Kirche erworben hat? Wer neben der Suche nach seinem nächsten Schmöker hier auch einen Kaffee trinken möchte: kein Problem. Statt Altar finden sich dort diverse Tische und eine der besten Kaffeebars der Stadt! Viele Studierende nutzen das kostenlose WLAN, um sich von dieser besonderen Kulisse für die nächste Hausarbeit inspirieren zu lassen. Diese Buchhandlung ist ein besonderer Ort, den man nicht so schnell vergisst.
Shopping in allen Dimensionen
Shopping in allen Dimensionen
Maastricht ist für Shopper ein Eldorado. Wer der Groote Straat folgt, kommt an so ziemlich allen Marken vorbei, die man kennt – von einfach bis edel. Wer in eine der vielen Gässchen abbiegt, findet hier zahlreiche Einzelhändler, die von Mode bis zum Design alles bieten. Aber Achtung: Je weiter man nach Süden geht, desto teurer wird es. Denn hier sitzen die limburgischen Spitzendesigner, die unter anderem das Königshaus beliefern. Solche Geschäfte sind an dem Wappen des Königshauses erkennbar, das sie stolz über der Tür präsentieren.Die andere Seite der Maas
Die andere Seite der Maas
Vor lauter schicken Shops und Cafés sollte man auf keinen Fall das Maastricht auf der anderen Seite der Maas vergessen. Via Grote Straat, Kleine Straat und Maastrichter Brugstraat läuft man direkt auf die St. Servatius-Brücke zu. Die ist nicht nur die älteste Brücke der Niederlande – sie stammt aus dem 12. Jahrhundert – sondern verbindet das Zentrum von Maastricht mit dem Viertel Wyck.Ein Stadtteil, der sich in den letzten Jahren vom heruntergekommenen Arbeiterviertel zum In-Viertel gewandelt hat. Zahlreiche junge, aufstrebende Designer haben hier ihre Läden, genau wie viele spezialisierte Einzelhändler, die vom Kuchen über Käse und Wein hin bis zu exklusiven Kaffeesorten alles anbieten. Ebenfalls finden sich hier nicht nur einige der besten Restaurants der Stadt, sondern des Landes. Beispielsweise das „Harry’s“ (Wycker Brugstraat 2), das jüngst vom Guide Michelin als bestes Restaurant der Niederlande im Bereich Preis-Leistung ausgezeichnet worden ist. Tatsächlich ist die Brasserie nicht überteuert, bietet aber sensationelle Speisen, auch für den kleinen Hunger. Eine Reservierung – speziell an den Wochenenden – ist allerdings sinnvoll.
Kunst und Krempel
Kunst und Krempel
In und um Maastricht gibt es zahlreiche Museen für jeden Geschmack. Der kulturelle Hotspot Maastrichts ist sicherlich das Bonnefantenmuseum. Alte Meister haben zusammen mit moderner und zeitgenössischer Kunst einen Platz im von Aldo Rossi entworfenen Gebäude, das eher an eine Sternwarte erinnert, gefunden. Das Bonnefantenmuseum bietet Geschichten im Rahmen wechselnder Ausstellungen, Führungen, besondere Vorträge und Kinderaktivitäten. Im Museumshop findet sich ein interessantes Sortiment an Kunstgeschenken; im Museumcafé „Ipanema“ gibt es Mittagsgerichte für jeden Geschmack und Geldbeutel. Daher ist das Café auch gerne von den Angestellten der Büros in der Nachbarschaft besucht. Allerdings nicht montags – denn dann sind alle Museen der Stadt geschlossen.Wem weniger nach Kultur, dafür aber mehr nach Krempel ist, sollte sich den Samstag in Kalender eintragen. Dann findet zwischen 10.00 Uhr und 17.00 Uhr in der Boschstraat, unweit des Rathauses, der große Trödel- und Flohmarkt statt. Von alten Büchern bis hin zu antiken Möbeln und Mode ist hier alles zu finden. Wer einfach über den Wochenmarkt schlendern und Produkte aus der Region kaufen möchte – auch das geht selbstverständlich in Maastricht. Mittwochs und freitags findet der Wochenmarkt zwischen 09.00 Uhr und 15.00 Uhr rund um das Rathaus statt. Kleiner Tipp: Wer dann eine Mittagspause einlegen will, sollte unbedingt die Pommes frites bei „Frituur – Restaurant Reitz“ (Markt 75) probieren. Draußen lange Schlagen, innen volle Tische – das hat seinen Grund: Hier gibt es die besten Pommes von Maastricht!
Na, zu viel versprochen? Und dabei haben wir im übertragenen Sinne nur an der Oberfläche gekratzt. Denn Maastricht ist eben auch eine Studentenstadt mit vielen Clubs, Konzerten, Theatern in jeder Schattierung sowie vielen Restaurants und Cafés. Nicht zu vergessen das Umland, das mit weiteren Glanzlichtern wie beispielsweise dem idyllischen Städtchen Falkenburg aufwartet, das alleine schon ein Grund für einen Tagesausflug wäre. Daher halten wir es an dieser Stelle mit dem deutschen Schriftsteller Michael Ende – das ist eine andere Geschichte, die wir ein anderes Mal erzählen.
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