Essen & Konsum
27.11.2023
Lesedauer ca. 9 :00 Min.
27.11.2023

In der Weihnachtsbäckerei – so wird das Backen mit den Kleinen zum Hurra-Erlebnis

In der (Vor-)Weihnachtszeit gehören sie einfach auf jeden Teller – selbstgebackene Kekse. Vor allem die Kleinen – aber auch die Großen – haben viel Freude an dieser Tradition. Denn sie schafft kostbare Erinnerungen und steigert die Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Mit welchen einfachen Tricks Sie die Weihnachtsbäckerei zu einem besinnlichen Hurra-Erlebnis gestalten und mit welchen Hingucker-Rezepten Sie bei Ihren Kindern definitiv punkten können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Alle Jahre wieder duftet es in der Vorweihnachtszeit in vielen Küchen nach frischgebackenen Keksen. Von klassischen Ausstechplätzchen über Vanillekipferl bis hin zu Rentier-Muffins – Geschmack, Form und Verzierung sind keine Grenzen gesetzt. Das macht das Backen vor allem für Kinder zu einem besonderen (Klecker-)Erlebnis. Davon kann bekanntlich auch Rolf Zuckowski – im wahrsten Sinne des Wortes – ein Lied singen. „In der Weihnachtsbäckerei“ gehört eben genauso dazu wie Mehl, Eier und Milch.

Das Tolle am Backen mit Kindern ist, dass die Kleinen das Geschehen komplett mitgestalten oder sogar bestimmen. Und am Ende können sie stolz ihre eigenen Kunstwerke bestaunen und natürlich schnell in den kleinen Mündern verschwinden lassen.

Damit das Weihnachtsbacken aber nicht im Desaster mit Tränen und Geschrei – egal auf welcher Seite – endet, haben wir ein paar hilfreiche Tipps:

Regel Nummer 1: Keine Angst vor Schweinereien

Denn eines ist klar: Beim Backen mit Kindern gleicht die Küche immer einer Mehlstube. Aber das gehört dazu. Wichtig ist, die Kinder von Anfang an einzubinden und zum Mitmachen zu animieren. „Die Kinder sollen Spaß am Backen haben und sich wertgeschätzt fühlen. Nicht nach dem Motto: Du hast schon wieder alles dreckig gemacht“, rät Conny Schmidt, Inhaberin von Conny’s Cakeschool in Dortmund.

Dresscode: Und damit die Kleidung nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, ziehen alle eine Schürze an. Kinder finden das richtig cool.

Regel Nummer 2: Einfache und unkomplizierte Rezepte

Kinder mögen es einfach. Sie brauchen keine Rezepte mit 20 Zutaten. Mit Ausstechkeksen und Vanillekipferln kann man daher nichts falsch machen. Und die Grundzutaten wie Mehl, Eier, Zucker und Butter sind in den meisten Haushalten ohnehin im Regal zu finden. Das erspart den lästigen Einkauf.

Regel Nummer 3: Teig, wenn möglich, immer vorbereiten

Kinder haben eine viel kürzere Konzentrationsspanne als Erwachsene. Den meisten kann es gar nicht schnell genug gehen. Die Frage: „Kinder wollen wir heute backen?“ löst bei den meisten den Impuls aus, sofort loszulegen. Deshalb empfiehlt Conny Schmidt, den Teig immer schon vorzubereiten. „Gerne auch schon einen Tag vorher. Je länger der Teig im Kühlschrank ruht, desto besser lässt er sich später zu Keksen verarbeiten.“ Auch Einfrieren ist eine Option.

Wichtig dabei ist: Den Teig immer nur stückweise aus dem Kühlschrank nehmen. So verhindert man, dass der Teig schon beim Ausstechen zu sehr klebt und die Plätzchen im Ofen zerlaufen.

Regel Nummer 4: Die Waage nie aus den Augen lassen

Wer mit den Kleinen den Teig zubereiten möchte, sollte eines immer beachten: Die Waage nie aus den Augen lassen. Denn für Kinder ist es sehr verlockend,  den einen oder anderen Knopf zu drücken und dabei die Waage zu verstellen. Und dann bleibt einem fast nichts anderes übrig, als wieder von vorne anzufangen. „Deshalb empfehle ich immer, die Zutaten in einzelnen Schüsseln abzuwiegen und erst zum Schluss alles zu einem Teig zu verarbeiten“, so Conny Schmidt.

Regel Nummer 5: Man kann nie genug Verzierung haben

Die wichtigste Zutat für Kinder beim Backen sind Streusel – am liebsten in allen Farben. Sie passen auf jeden Keks – und sind perfekt zum Naschen. Auch Smarties, geschmolzene Schokolade, Rosinen und Salzbrezeln eignen hervorragend als Dekoration. Hier sind den Wünschen keine Grenzen gesetzt. Denn im Gegensatz zu den meisten Erwachsenen, haben Kinder noch Fantasie. Während die „Großen“ meist Vorlagen brauchen, um das Lebkuchenhaus auch ja richtig zu gestalten, lassen die Kinder ihren Fingern freien Lauf und legen einfach los. „Kinder backen mit so viel Liebe und Freude. Da kommen die schönsten Dinge bei rum“, weiß Conny Schmidt aus ihren unzähligen Backkursen zu berichten.

Regel Nummer 6: Die perfekte Glasur

Puderzucker, Wasser und Zitrone – mehr braucht es nicht für eine gute Glasur. Wer noch etwas Farbe ins Spiel bringen möchte, mischt Lebensmittelfarbe unter. Das macht es für die Kleinen noch spielerischer. Für das Auftragen der Glasur gibt es viele Möglichkeiten – von Zahnstochern über Pinsel und Gabeln bis hin zu Spritzbeuteln oder Frischhaltefolie mit Löchern. Wichtig ist nur: Die Glasur darf nicht zu flüssig sein, sonst läuft sie von den Keksen herunter.

Rezeptideen

Rezeptideen

Jetzt aber genug der schlauen Ratschläge. Hier ein paar einfache, aber auch ausgefallene Rezepte, die die Kinderaugen und -hände zum Leuchten bringen:

 

 

Die Klassiker:

Vanillekipferl:

Vanillekipferl sind klassische Weihnachtskekse, die in keiner Weihnachtsbäckerei fehlen dürfen. Die zarten, nussigen Kipferl sind einfach herzustellen und begeistern Groß und Klein.

Zutaten:

  • 300 g Weizenmehl (Type 405)
  • 100 g gemahlene Mandeln (blanchiert)
  • 120 g Puderzucker
  • 1 Vanilleschote
  • 1 Prise Salz
  • 225 g kalte Butter
  • 3 Eigelbe (Gr. M)
  • 120 g Puderzucker zum Wälzen
  • 1 Päckchen Vanillezucker

Zubereitung:

  • Mehl mit Mandeln und Puderzucker in einer Schüssel mischen
  • Vanilleschote längs aufschneiden, dass Mark herauskratzen und zusammen mit Salz, Butter in Würfeln und Eigelben zugeben
  • Zutaten mit den Händen rasch zu einem glatten Teig kneten und für eine Stunde in Folie gewickelt kaltstellen
  • Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze (Umluft: 160 Grad) vorheizen
  • Teig portionsweise aus dem Kühlschrank nehmen und aus walnussgroßen Stück Hörnchen formen und diese auf dem Backblech verteilen
  • Backzeit: etwa 8 Minuten backen und im Anschluss direkt in der Puderzucker-Zucker-Mischung wälzen
  • Anschließend auf dem Gitter abkühlen lassen

Mürbeteigplätzchen:

Bei diesem Rezept kann sich jeder austoben und die Plätzchen nach eigenen Vorlieben gestalten. Ob Sterne, Tannenbäume oder Weihnachtsmänner verziert mit bunten Streuseln, Schokoguss oder Nüssen. Der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt. Noch dazu sind sie einfach in der Herstellung:

Zutaten:

  • 250 g Weizenmehl
  • 90 g Zucker
  • 125 g Butter kalt
  • 1 mittelgroßes E

Zubereitung:

  • Mehl und Zucker in eine Schüssel geben. Die Butter in kleinen Stückchen sowie das Ei hinzufügen und zu einem Mürbteig verkneten.
  • Teig zu zwei Kugeln formen und in Folie gewickelt für mindestens eine halbe Stunde kühlstellen
  • Teig stückchenweise auf einer bemehlten Fläche ausrollen und mit den Formen ausstechen.
  • Kekse nach Belieben mit Ei einstreichen und ab in den Ofen
  • Backzeit: je nach Dicke 10-12 Minuten bei 175 Grad (Ober-Unterhitze)
  • Abkühlen lassen und nach Belieben dekorieren

 

 

Die Verspielten:

Lebkuchenmänner:

Bei diesem putzigen Anblick geht vielen das Herz auf. Doch Lebkuchenmänner sehen nicht nur süß aus, es macht auch Spaß, sie zu verzieren. Ob Zuckerguss, Schokolinsen oder anderen Süßigkeiten – dem „Look“ sind keine Grenzen gesetzt.

Zutaten:

  • 500 g Roggenmehl
  • 250 g Honig oder Rübensirup
  • 80 g Butter
  • 120 g Zucker
  • 2 mittelgroße Eier
  • 2 Teelöffel Natron
  • 1 1/2 Esslöffel Lebkuchengewürz
  • Für die Glasur: 30 Gramm Eiweiß und 200 Gramm Puderzucker

 

Zubereitung:

  • Honig und Zucker und Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze erwärmen und gut vermischen
  • Eier, Mehl, Natron und Gewürz gut unterrühren und zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten
  • Teig luftdicht verpacken und am besten über Nacht im Kühlschrank stehen lassen
  • Teig auf ca. 5 mm Dicke ausrollen und mit Formen ausstechen
  • Backzeit: 10-15 Minuten bei 180 Grad Ober- und Unterhitze / 160 Grad Umluft
  • Fertige Plätzchen mit Eiweißglasur und sonstiger Deko verzieren


Rentiermuffins

Zutaten:                                                                               

  • 190 g Apfelmus
  • 130 g weiche Butter
  • 2 Eier
  • 2 TL Backpulver
  • ½ Vanilleschote
  • 80 g brauner Zucker
  • 120 g Weizenmehl
  • 1 TL Ceylon-Zimt
  • ½ TL Lebkuchengewürz
  • 3 EL Haselnusskrokant

Deko:

  • weiße Schokolinsen
  • rote Smarties
  • runde Mini-Kekse
  • dunkle Schokoglasur
  • Mini-Salzbrezeln

Zubereitung:

  • Alle Zutaten für den Teig vermischen
  • Muffinform mit Papierförmchen auslegen und mit jeweils zwei Teelöffeln Teig befüllen
  • Backzeit: 25 Minuten bei 180 Grad Ober- und Unterhitze, danach abkühlen lassen
  • Schokoglasur schmelzen und die Muffins damit bestreichen
  • Brezeln als Geweih leicht im Teig feststecken
  • zwei weiße Schokolinsen als Augen, ein Schokoklecks als Pupille
  • Mini-Keks als Schnauze in die Mitte des Muffins, darauf ein roter Smartie als Nase

 


Die Gesunden:

Vollkornbutterplätzchen:

Es darf auf gerne mal gesund sein. Hier kommen die leckeren Vollkornbutterplätzchen ins Spiel. Die Mischung aus Vollkornmehl, Kokoszucker und Butter ist eine tolle Alternative zu den herkömmlichen Weißmehlkeksen. Und im Geschmack: wunderbar mürbe und karamellig!

Zutaten:

  • 250 g Vollkornmehl Dinkel oder Weizen
  • 70 g Kokosblütenzucker alternativ Vollrohr- oder Muscovadozucker
  • 150 g Butter kalt und in kleinen Stückchen

Zubereitung:

  • Mehl und Zucker in eine Schüssel geben. Die kalte Butter in kleinen Stückchen dazugeben und mit den Knethaken oder den Händen zu einem glatten Mürbteig verkneten
  • Wenn der Teig bröselt, einfach ein bis zwei Esslöffel Eiswasser hinzufügen
  • Den Teig portionsweise ausrollen und in Kugeln formen – so werden die Plätzchen nicht zu trocken
  • Backzeit: Je nach Größe 10-15 Minuten bei 175 Grad Ober- und Unterhitze

 

Zuckerfrei:

Wer ganz auf Zucker verzichten möchte, ist bei den fruchtigen und saftigen Vollwertplätzchen gut aufgehoben. Die schmecken auch Erwachsenen.

Zutaten:

  • 300 g Trockenfrüchte z.B. Aprikosen, Äpfel, Pflaumen, Ananas
  • 2 Stück Orangen Bio
  • 4 große Eier
  • 150 g Dinkelvollkornmehl oder Weizenvollkornmehl
  • 3 Teelöffel Backpulver
  • 350 g Mandeln gemahlen

Zubereitung:

  • Gemische Trockenfrüchte fein hacken.
  • Orangen waschen, abreiben und pressen. Fruchtstücke über Nacht (mindestens 3-4 Stunden) einweichen
  • Eingeweichten Früchte zu einer Paste pürieren
  • Eiweiß steif schlagen, anschließend das Fruchtpüree und die Eigelbe auf niedriger Stufe unterrühren
  • Mehl mit Backpulver mischen und auf die Masse sieben, anschließend die Mandeln unterheben
  • Mit angefeuchteten Händen aus dem Teig kleine Kugeln formen
  • Backzeit: etwa 20 Minuten bei 180 Grad Ober- und Unterhitze

 

Also Schürze an und los geht‘s. Und so viel sei gesagt: Das gemeinsame Backen von Weihnachtskeksen schafft nicht nur köstliche Leckereien, sondern auch wunderschöne Erinnerungen, die ein Leben lang halten. Wir wünschen viel Spaß, eine besinnliche Weihnachtszeit und natürlich guten Appetit!

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